Ein Denkmal aus dem Jahr 1581:Kulturwerkstatt im Schusterhaus

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Kochel fördert Initiative des örtlichen Geschichtsvereins

Von Petra Schneider, Kochel am See

Vor dreieinhalb Jahren hat die Gemeinde Kochel das ehemalige Schusterhaus an der Bahnhofstraße gekauft und dem Verein für Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land zur Verfügung gestellt. Dieser hat ein Konzept für das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1581 erarbeitet: Als "Kulturwerkstatt" soll eine Dauereinrichtung zeigen, wie der Schuster Josef Schöfmann dort bis zum Jahr 2010 und Generationen vor ihm gelebt und gearbeitet haben. In der ehemaligen Tenne soll ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum eingerichtet werden und im Stall ein kleiner Ausschank.

Das Konzept wurde im Jahr 2015 vom Gemeinderat befürwortet, seither haben die Mitglieder des Vereins unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden im Schusterhaus verbracht: Sie haben ausgeräumt, gesichtet und den reichen Fundus an Objekten und historischen Dokumenten sortiert. Baugenehmigungen wurden vorbereitet, Zuschussanträge gestellt und ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das der Gemeinderat diese Woche billigte. "Ein großes Kompliment an den Verein", sagte Bürgermeister Thomas Holz (CSU). Die Mitglieder seien höchst aktiv gewesen. "Was da passiert ist, ist sehenswert."

Nach den Schätzungen des Vereins belaufen sich die Kosten für eine denkmalgerechte Sanierung auf rund 600 000 Euro. Davon sind 120 000 Euro als Eigenleistung kalkuliert. Zuschüsse in Höhe von insgesamt 277 000 Euro wurden bei diversen Förderstellen beantragt. Ob und in welcher Höhe diese bewilligt würden, stehe erst Mitte des Jahres fest, sagte Holz. Das Landesamt für Denkmalpflege sei jedenfalls von dem Projekt "sehr angetan". Für die Gemeinde verbliebe ein Anteil von 200 000 Euro, der auf die dreijährige Bauzeit aufgeteilt werden soll. Der Verein hat als Sicherheitspuffer 30 000 Euro eingerechnet. Zudem ist ein Spendenaufruf geplant.

Die Baugenehmigung wurde im Oktober vom Landesamt für Denkmalpflege erteilt. Noch in diesem Jahr soll mit den Arbeiten begonnen werden. Der Gemeinderat bewilligte für die Jahre 2018, 2019 und 2020 jeweils 70 000 Euro. Drei Räte stimmten mit Verweis auf das Angebot des Freilichtmuseums Glentleiten und die finanzielle Situation der Gemeinde dagegen.

© SZ vom 24.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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