Egling:Über Pontius bei Pilatus

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Der inzwischen 181 Jahre alte Endlhauser Veteranen- und Kriegerverein kann seine Kränze bald an einem frisch restaurierten Denkmal niederlegen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Eglings Räte lassen das Kriegerdenkmal und eine Kirchentreppe in Endlhausen sanieren

Von Claudia Koestler, Egling

Das Ziel hat Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) so schneidig wie klar formuliert: "Damit die Skyline von Endlhausen wieder schön dasteht", lässt der Eglinger Gemeinderat das Kriegerdenkmal in der Endlhauser Ortsmitte sanieren und zugleich den westlichen Treppenaufgang der Valentinskirche instand setzen. Bis zu dieser Entscheidung vom Dienstagabend habe der Wunsch nach einer Sanierung der beiden prominenten Bauten in Endlhausen allerdings einer "never-ending Story" geglichen, räumte Oberhauser ein.

Dass der Treppenaufgang von Sankt Valentin abdriftet, hatten Bürger und Experten bereits 2007 festgestellt. Weil Efeu-Wurzeln das Mauerwerk schwer beschädigt hatten, gerieten die Stufen mehr als sieben Zentimeter aus der Senkrechten, der Aufgang musste komplett gesperrt werden. Es folgte allerdings der sprichwörtliche Gang von Pontius zu Pilatus: Denn das Erzbischöfliche Ordinariat wollte die Kosten nicht übernehmen, die Gespräche zogen sich über Jahre. Der Standpunkt des Ordinariats: Da sich der Aufgang auf gemeindlichem Grund befindet, falle er nicht in die Zuständigkeit des Bistums. Diese Meinung festigte sich allerdings erst nach mehreren Besichtigungen und Verhandlungen mit Vertretern der Kirchenverwaltung, des Denkmalschutzes und der Gemeinde. Nachdem die Kirchenverwaltung und Kirchenpfleger Sebald Feger immer wieder nach dem Stand der Verhandlungen gefragt hatten, begannen die Bauarbeiten schließlich im November 2013. Dabei wurde der Ostaufgang für rund 50 000 Euro saniert. Der westliche Teil sollte hingegen abgerissen werden, weil er direkt auf die Straße führt und daher gar nicht nutzbar ist, ob nun saniert oder nicht. Doch die Denkmalschutzbehörde fordert die Wiederherstellung sämtlicher Treppenstufen.

Dem entsprach am Dienstag zumindest die Mehrheit der Räte und vergab doch noch diesen Nachtrag für rund 18 000 Euro an die Firma, die bereits des östlichen Teil wieder hergestellt hat. Allerdings waren nicht alle Endlhauser von deren bisheriger Arbeit überzeugt, sagte Peter Gröbmair (VB) und sprach gar von "Murks". Die Mängel seien bekannt und müssten nachgebessert werden. "Wir nehmen es erst ab, wenn es gut ist", versprach Josef Bail (VB).

Unumstritten genehmigten die Räte aber die Sanierung des Kriegerdenkmals unterhalb des Kirchenaufgangs für rund 31 500 Euro. Die ortsbildprägende Linde, die am Denkmal steht, soll dabei erhalten bleiben. Da der örtliche Veteranenverein seine Mithilfe zugesichert hat, hofft Oberhauser, dass die Reparatur unter dem Strich noch etwas günstiger ausfallen könnte.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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