Drei Tage vor Ende der Frist:730 Ickinger sagen Ja

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Die Breitbandinitiative hat genügend Unterschriften: Nur die Zustimmung des Gemeinderats fehlt noch, dann kann der Internetausbau beginnen. Bürgermeisterin Margit Menrad will das Netz bis 2017 realisieren lassen. Die Kommune kostet das knapp 3,4 Millionen Euro

Von Benjamin Engel, Icking

Drei Tage vor Ende der Frist am 11. Januar ist die erforderliche Marke mehr als geknackt: Bis zum Freitagnachmittag haben sich 730 Ickinger zur Teilnahme am schnellen Internetausbau in der Isartalgemeinde entschieden. Damit kann Icking nun als erste Kommune im Landkreis ein eigenes Breitbandnetz samt Rohren und Glasfaserkabeln bis in die Häuser aufbauen. Die Gemeinde verpachtet das Netz an den Partner Vodafone-Kabel Deutschland. Das Unternehmen bietet Geschwindigkeiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde an. 2017 will Icking das ganze Netz realisiert haben.

Noch bis Montag lagen nur 504 schriftliche Verträge vor. Doch dann ging alles ganz schnell. Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) und Georg Linsinger, Sprecher der Bürgerinitiative Breitband Icking, freuten sich bei einem Pressetermin am Freitagvormittag im Rathaus über das "tolle Ergebnis". Denn 700 war die entscheidende Zahl: So viele und damit mindestens 40 Prozent der Ickinger Haushalte mussten sich für zwei Jahre vertraglich an Vodafone binden, um das Projekt realisieren zu können.

Nun muss nur noch der Gemeinderat das Vorhaben endgültig absegnen. Menrad rechnet damit, dass die Arbeiten im April vergeben werden. Dann kann der Bau beginnen. Bereits 2016 würden viele Haushalte das Netz nutzen können. Ihre Wunschvorstellung sei, dass das Netz von Dorfen und Irschenhausen in Richtung Icking ausgebaut würde, sagte die Bürgermeisterin. Doch das hänge vom Ergebnis der Ausschreibung ab.

Laut Menrad wird das Vorhaben voraussichtlich vier Millionen Euro kosten. Der Freistaat schießt Fördergelder in Höhe von 640 000 Euro zu. Für die Bürgermeisterin war die Gründung der Breitbandinitiative im Dezember 2013 die Initialzündung. Ihr Einsatz sei faszinierend. Damals seien nahezu alle Gemeinderäte da gewesen. Zwar werde sich das Netz erst nach 25 Jahren für die Gemeinde amortisieren. Dem stehe aber eine Lebensdauer von 40 und mehr Jahren gegenüber.

Für Linsinger ist es ein Standortvorteil, dass das Netz der Gemeinde gehört. Sie sei unabhängig von Ausbauplänen der Telekommunikationsunternehmen. Glasfaser garantiere nach oben offene Übertragungsgeschwindigkeiten. Das sei für Unternehmen und Homeoffice-Nutzer interessant. Der Datentransfer verlaufe komplett unter der Erde. Stromfressende Kabelverzweiger brauche es nicht.

Wer noch bis einschließlich Montag, 11. Januar, einen Vertrag schließt, kann sich einen kostenlosen Hausanschluss sichern. Danach kostet dieser während der Bauphase laut Menrad 360 Euro, nach deren Abschluss 1200 Euro. Die Ickinger können sich am Montag auch noch im Rathaus beraten lassen. Das Gebäude ist dafür in der Zeit von 8 bis 19 Uhr geöffnet.

© SZ vom 09.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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