Dietramszell:Treffpunkt Dorfplatz Dietramszell

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Der örtliche Kulturverein skizziert seine Ideen für die Gestaltung. Vor allem ein Ort für Feste sei wichtig

Von Petra Schneider, Dietramszell

Seit Jahren gibt es in Dietramszell Überlegungen, die Wiese am Richteranger als Dorfplatz zu gestalten. Neben dem Gartenbauverein und einem Arbeitskreis des Projekts "Lebensqualität durch Nähe" will sich nun auch der Kulturverein in die Diskussion einbringen. Ein vom Landratsamt genehmigter Entwurf liegt vor, zuletzt wurde jedoch erwogen, nicht nur Brunnen und Bänke anzulegen, sondern das Areal großräumig zu überplanen. "Das Verweilen ist in einer Dorfgemeinschaft sehr wichtig", sagte Vorsitzender Erno Vroonen. Der Kulturverein könne sich bei der Gestaltung eines Dorfplatzes einbringen. Deshalb hatte man Architekt Sebastian Beham zur Jahreshauptversammlung am Sonntag in die Klosterschänke eingeladen.

"Ein Dorf(platz) mit Identität" - das sei der Leitgedanke der Planung gewesen, sagte Beham. Dietramszell sei ein klassisches Straßendorf, bei dem mehrere Zentren möglich seien. Das Areal beim Kloster sei aber das kulturelle Zentrum, wo sich der Ort für Besucher ansprechend präsentieren und als "kommunikative Schnittstelle" entwickeln könne.

Der genehmigte Entwurf sieht einen Brunnen mit sieben Findlingen aus den ehemaligen Teilgemeinden der heutigen Flächengemeinde vor. Dort könnten Kinder spielen, zudem sei eine Wasserstele für Pilger und Radfahrer angedacht, sagte Beham. Um den Brunnen gruppieren sich nach seinen Planungen vier geschwungene Sitzgelegenheiten aus Beton-Holzelementen, die zum Sitzen und Liegen einladen. Zwei Bäume sollen so gepflanzt werden, dass das Zusammenwachsen der Kronen die Verbundenheit zwischen Dietramszell und der Partnerstadt Baignes symbolisiert.

Anders als in früheren Planungen will Beham Brunnen und Bänke nicht ins Zentrum des Grundstücks verlegen, sondern an der Straße belassen: Zum einen, weil ein Verweilort stärker frequentiert werde, wenn er näher an der Straße liege. Zum anderen weil das Grundstück großräumig überplant werden könnte. Der Rathauskeller könnte als Veranstaltungs- und Ausstellungsraum genutzt werden, das übrige Areal Richtung Schulparkplatz für Freiluftveranstaltungen, Christkindlmarkt oder Feste. Und der Gehweg könnte durch den neuen Park geführt werden.

Behams Präsentation fand bei den etwa 30 Anwesenden weitgehend Zustimmung. Vor allem die Option eines Festplatzes wurde positiv bewertet: Feste und Veranstaltungen seien für die Dorfgemeinschaft wichtiger als Bänke, die von Einheimischen wohl kaum genutzt würden, sagte Michaela Heinz. Barbara Regul forderte ein Gesamtkonzept für das Areal und die Einrichtung sanitärer Anlagen. Zudem wurde in der lebhaften Diskussion auf eine sich womöglich verschärfende Parkplatzsituation hingewiesen.

Wie engagiert sich der Verein mit aktuell 93 Mitgliedern für das kulturelle Leben im Ort einsetzt, machten die Berichte der Arbeitsgruppen deutlich: Jugendmusikantentreff, Kulturfahrten, Ausstellungen und Konzerte in der Leonhardi-Kirche, Literaturkreis, Kinderchor und "kulinarische Kulturabende" im Gasthof Huber in Linden gehören zu den Angeboten. Einer der Höhepunkte des vergangenen Jahres dürfte der Auftritt der Regensburger Domspatzen in der Pfarrkirche gewesen sein. Auch das Marionettenfestival "Larizell", das heuer zum vierten Mal stattfindet, wird unter dem Dach des Kulturvereins organisiert.

© SZ vom 24.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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