Dietramszell:Schulsanierung eine Million teurer

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Schon seit drei Jahren laufen die Sanierungsarbeiten an der Dietramszeller Grund- und Mittelschule. (Foto: Hartmut Pöstges)

In Dietramszell werden Mängel im Brandschutz entdeckt. Die Arbeiten dauern bis 2019

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Sanierung der Grund- und Mittelschule Dietramszell wird deutlich teurer als geplant: Um rund 1,1 Millionen Euro liegen die Kosten über dem Ansatz - die Ingenieursleistungen noch nicht mitgerechnet. Gründe für die Kostensteigerung sind Mängel beim Brandschutz und an der Elektroinstallation, die im Zuge der seit drei Jahren andauernden Sanierung aufgetreten sind. Ursprünglich war man von rund vier Millionen Euro für die Generalsanierung ausgegangen, die abschnittsweise über einen Zeitraum von sieben Jahren erfolgen sollte. Bisher wurden rund 1,8 Millionen Euro investiert. Die Regierung von Oberbayern übernimmt 53 Prozent der förderfähigen Kosten. Wie Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) am Dienstag im Gemeinderat sagte, sei ihr diese Förderung auch für die nun entstehenden Mehrkosten "mündlich zugesagt" worden.

Auch der Zeitplan verzögert sich: Eigentlich hätten bereits im Sommer Aula und Fachräume gemacht werden sollen; dies wird nun erst im kommenden Jahr angepackt. Mit Problemen beim Brandschutz habe man überhaupt nicht gerechnet, sagte Gröbmaier. Denn vor zehn Jahren seien am Schulgebäude bereits entsprechende Maßnahmen vorgenommen worden. Nicht eingeschlossen war damals allerdings die Elektroinstallation, die mit gut 650 000 Euro den Hauptteil der Mehrkosten ausmacht. "Wir müssen jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit ausbügeln", sagte die Bürgermeisterin.

Im Zuge der Sanierung sollen die einzelnen Gebäudeteile nicht nur ertüchtigt, sondern auch der sogenannte D-Bau erweitert werden: Weil die Fassade ohnehin erneuert werden muss, soll die Wand der Bücherei nach außen versetzt und so ein zusätzlicher, gut 100 Quadratmeter großer Raum entstehen, der für den Hort genutzt werden könnte. Die Mehrkosten von 90 000 Euro seien vergleichsweise günstig, betonte Gröbmaier. Das Landratsamt sei mit dem Vorbau einverstanden. Wie der zusätzliche Raum tatsächlich genutzt werde - ob als zweite Hortgruppe oder im Rahmen eines Ausbaus zur offenen Ganztagsschule, auf die man sich in Dietramszell zu bewege - sei noch nicht klar. Fest stehe aber: "Wir brauchen mehr Platz."

Durch den Anbau wird der Eingang zur Aula schmäler; einen überdachten Pausenraum wie bisher wird es nicht mehr geben, was Schulleiterin Marianne Leubner bedauerte. Verzichtet wird vorerst auf den Einbau eines Aufzugs, der zum barrierefreien Ausbau der Schule bereits beschlossen ist. Der Gemeinderat entschied, die dafür nötigen 200 000 Euro zurückzustellen.

Verzögerungen ergeben sich auch durch einen Wechsel beim Planungsbüro: Um Fördermittel zu bekommen, war eine EU-weite Ausschreibung gefordert worden. Den Zuschlag hatte das Eggenfeldener Ingenieurbüro Coplan bekommen, das sich die Brandschutzpläne aus dem Jahr 2006 noch einmal vorgenommen hat. Die Erneuerung der teilweise mehr als 40 Jahre alten Elektroinstallation sei nun unumgänglich, sagte Planer Jens Weise.

Gemeinderat Hubert Prömmer (Grüne) wollte wissen, wie es um die Bausubstanz stehe. "Wir geben jetzt Millionen aus, und in ein paar Jahren heißt es womöglich, dass das Gebäude an sich marode ist", sagte er. Mit der geplanten Abdichtung nach außen, der Schließung der Lichtschächte und der Erneuerung des Dachs werde das latente Feuchtigkeitsproblem behoben und die Bausubstanz geschützt, sagte Weise.

Der Gemeinderat votierte schließlich einstimmig für die Vergabe der Ausschreibungen. Nach Aussagen des Planers werden die Bauarbeiten voraussichtlich bis Mitte 2019 dauern.

© SZ vom 28.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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