Dietramszell:Mut und Energie

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Manga-Bilder - also japanische Comic-Zeichnungen - präsentierte Steffi Jellen als ihre "Große Arbeit" an der Montessorischule Dietramszell. (Foto: Manfred Neubauer)

Montessori-Schüler präsentieren ihre "Großen Arbeiten"

Von Cornelius Zange, Dietramszell

Die Vorhänge der Aula werden zugezogen, die Beleuchtung richtet sich auf die Bühne: Am Mittwoch stand die zweiten Hälfte der Präsentationen der "Großen Arbeiten", an der Dietramszeller Montessori-Schule an. "Ich höre hier mindestens zwölf Herzen höher schlagen", sagte Schulleiter Michael Rettinger in seiner Begrüßungsrede. Bereits am Tag zuvor hatten weitere zwölf Achtklässer ihre Arbeiten in der Aula präsentiert. Gewiss schlugen die Herzen der Schüler und Schülerinnen deutlich schneller als gewohnt, doch nach außen wirkten sie erstaunlich ruhig. Eher waren es die Eltern, die gekommen waren um zuzusehen, denen die Anspannung ins Gesicht geschrieben war.

Etwa ein halbes Jahr haben sich die Jugendlichen auf diesen Moment vorbereitet. In dieser Zeit beschäftigen sie sich intensiv mit einem selbst gewählten Thema, zu dem sie einen persönlichen Bezug haben. Die Große Arbeit ist ihr erster Schritt hin zum wissenschaftlichen Arbeiten. Um sie zum Abschluss zu bringen, werden die Arbeiten jedes Jahr in der Schulaula vor Verwandten, Lehrern, Mitschülern und einer Jury präsentiert.

"Es sind mit die wichtigsten Tage in unserem Schulleben" sagte Rettinger. Dann übergibt er die Moderation an zwei Schülerinnen, die daraufhin, überwiegend kichernd, durch die Präsentationen leiten.

Die Themen sind breit gefächert. Sie reichen von Hobbys wie dem Kitesurfen, Fotografieren oder Schlagzeugspielen bis zu einem geschichtlichen oder einem sozialen Thema wie den Fluchten aus der DDR oder "Freundschaft". Als die Schüler die Treppen der Bühne wieder herunter treten, ist ihnen aber doch die Erleichterung anzusehen. Nach einer Beratungspause, würdigt die Jury die Leistung der Schüler. Michael Rettinger bedankt sich für den aufgebrachten Mut und die Energie der Schüler. "Bei solchen Anlässen, wachst ihr über euch hinaus", sagt er stolz.

Beurteilt wurde nach Inhalt und Form der Mappe, Aussehen des Stands und der Präsentation. "Hut ab, in dem Alter, frei vor so vielen Leuten zu sprechen ist beeindruckend", sagt Andrea Weber-Sanchez, Mitglied der Jury und des Elternbeirats. Die Jury, bestehend aus der Schulleitung, Schülern, Mitgliedern des Elternbeirats und des Vorstands sowie einer Wirtschaftsvertreterin, ist zufrieden. Ab und zu gibt es eine kleine "Lehrermäkelei", wie sie Rettinger nennt, wegen Formalien. Insgesamt waren aber alle Präsentationen souverän, fließend und interessant vorgetragen, weshalb am Ende alle Schülerinnen und Schüler ihren Montessori-Abschluss bestanden.

© SZ vom 27.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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