Als die Schreckensherrschaft der Nazis endlich vorüber war und Europa in Trümmern lag, klang der Swing, den die US-Streitkräfte mitbrachten, wie die Verheißung einer besseren, freien Welt. Glenn Miller und Count Basie, Lionel Hampton und Duke Ellington schufen mit ihren Big Bands den Sound der Nachkriegszeit. Dazu zählten auch die Stücke von Benny Goodman, von "Stompin' at the Savoy" bis hin zu "Sing, sing, sing", womit der Sohn jüdischer Einwanderer die "schwarze" Musik einem weißen Publikum näher brachte. Auf seinen Kompositionen liegt auch der Schwerpunkt in dem Konzert, das die "MONaco Big Band" in Tölz gibt.
Die Big Band gehört zum Musikbund von Ober- und Niederbayern und führt dessen Großbuchstaben als Akronoym im Namen. Sie besteht aus Musikern des Verbands und aus Jazz-Profis. Zweimal eröffnete sie die Ballsaison im Deutschen Theater in München, zudem brachte sie im vergangenen Jahr die CD "Let's swing" heraus. Bandleader ist der Münchner Gerd Fink, die viele Jahre lang an Tourneen von Hugo Strasser teilnahm und auch als Dozent für Big Bands arbeitet. Seine Wurzeln hat er in einer ganz anderen Musikrichtung: Er ist noch immer Posaunist bei den Egerländer Musikanten.
Jazz-Freunde sind in Bad Tölz nicht bloß auf den Swing-Abend angewiesen. Nachdem er erst das Restaurant "Rossini" und später auch das Hotel Jodquellenhof verlassen musste, gelang es dem Saxofonisten Peter Zoelch, seine Jazz-Reihe erfolgreich in den Kleinen Kursaal am Vichyplatz zu verlegen. 2016 treten "Peter Zoelch & friends" dort jeden Monat bis auf Juni auf. Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr.
"MONaco Big Band", Donnerstag, 5. November, 20 Uh, Kurhaus,Bad Tölz; Karten zu 18,20 Euro in der Tourist-Info, Telefon 08041/78 67-15. Karten für "Peter Zoelch & friends"für zwölf Euro pro Abend oder für 120 Euro im Abonnement