Beschluss:2,9 Millionen Euro für mehr Stellflächen

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Der Geretsrieder Stadtrat spricht sich für ein Parkdeck am künftigen interkommunalen Schwimmbad aus. Dort sollen bis zu 180 Autos Platz finden. Der Rohbau der Halle wird zudem teurer

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Das neue Geretsrieder Hallenbad bekommt ein Parkdeck mit 180 Stellplätzen. Mit rund 2,9 Millionen Euro ist es das fünfte Großprojekt, das die Stadt in den kommenden Jahren realisieren will. Den Grundsatzbeschluss dazu hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstag gefasst. Bei der Vergabe der Gewerke für den Bau des interkommunalen Hallenbads an der Adalbert-Stifter-Straße stellte sich außerdem heraus, dass der Rohbau um eine halbe Million Euro teurer wird als bislang erwartet.

An keinem zweiten Standort in Geretsried tut sich so viel wie am Schulzentrum: Zwei Häuser mit Flüchtlingsunterkünften wurden gebaut, eine neue Turnhalle ist in Planung, die Karl-Lederer-Schule soll mit der Adalbert-Stifter-Schule zusammengelegt werden. Das Gelände wächst derzeit weiter in den Wald hinein: 8700 Quadratmeter wurden im Frühjahr gerodet - für das interkommunale Hallenbad, das 2020 eröffnen soll. Bis dahin will die Stadt das Parkdeck fertigstellen lassen, das dann die wegfallenden Parkplätze ersetzen soll - so soll etwa auf den derzeit 25 Stellplätzen vor der Turnhalle an der Mittelschule ein Hackschnitzelheizkraftwerk entstehen. Derzeit sind diese Parkplätze noch kostenfrei und zumindest an Wochenenden oder nach Schulschluss für die Allgemeinheit zugänglich. Das Parkdeck indes soll Schranken und einen Kassenautomaten erhalten.

Für das Hallenbad und die angegliederte Sauna besteht ein Bedarf von 70 Parkplätzen, weitere 70 werden für das Schulzentrum benötigt. Außerdem rechnet die Stadt mit einem Bevölkerungszuwachs und zunehmenden Schülerzahlen in den kommenden Jahren; dem dann steigenden Parkplatzbedarf will der Stadtrat zuvorkommen, indem er direkt ein Parkdeck mit 180 Stellplätzen bauen lässt und nicht die um 900 000 Euro günstigere, kleinere Variante mit zwei Decks und 120 Plätzen. Die Stadträte Robert Lug (Freie Wähler) und Detlev Ringer (Grüne) sprachen sich dafür aus, das Parkdeck flexibel zu bauen, so dass es sich bei Bedarf um ein viertes Geschoss erweitern ließe.

Weil die Stadt die Arbeiten am Hallenbad erst in diesem Jahr ausschreiben konnte, muss sie jetzt mit teureren Angeboten leben, denn die meisten Firmen haben ihre Aufträge für das laufende Jahr bereits erhalten. Das betrifft vor allem den Rohbau, der mit 3,34 Millionen Euro um 14,8 Prozent teurer wird als die veranschlagten 2,98 Millionen Euro. Bürgermeister Michael Müller sagte, diese Mehrung "schlittert gerade so durch". Auf die Verträge mit den Nachbarkommunen, die sich am interkommunalen Hallenbad beteiligen, hat die Kostenmehrung keinen Einfluss. Denn die Beiträge aller Partner sind gedeckelt; Mehrkosten muss die Stadt Geretsried allein tragen. Errichtet wird der Rohbau von dem Unternehmen Mickan Generalbaugesellschaft Amberg.

Dafür kann bei den übrigen Gewerken gespart werden. Die Firma e. s. m. Edelstahl aus Pirna baut das Schwimmbecken für 1,01 Millionen Euro (4,5 Prozent weniger als veranschlagt), das Unternehmen Bodan Schwimmbadbau aus Kressbronn errichtet einen Hubboden für 191 000 Euro (eine Ersparnis von 23,7 Prozent). Den Zuschlag für die Sanitär- und Heizungsanlagen erhielt die Firma Poschinger aus Thyrnau, die dafür 336 000 und 534 000 Euro verlangt (minus 12,2 und 1,7 Prozent). Carl Friedmann aus Weiden installiert für 766 000 Euro die Lüftungsanlage (7,9 Prozent weniger), die Firma Wassertechnik Wertheim für 960 000 Euro die Badewassertechnik (13,5 Prozent weniger).

© SZ vom 27.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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