Benediktbeuern:Zusammengerückt

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Das ZUK bekommt für die Unterbringung der Flüchtlinge Miete vom Landratsamt - aber nur den untersten Satz. (Foto: ZUK/oh)

Zentrum für Umwelt und Kultur baut für neue Flüchtlinge um

Von Felicitas Amler, Benediktbeuern

Das Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern nimmt von Dezember an zwölf bis 15 neue Asylsuchende auf. Dafür wurde ein Bildungsraum für Schüler, die Geo-Werkstatt, durch Raumteilung umgebaut und möbliert. Das ZUK beherbergt bereits seit vergangenem Jahr drei Familien und vier junge Männer aus Eritrea. Mehr Flüchtlinge könne die Einrichtung aber nicht aufnehmen, sagen die Verantwortlichen. Das ZUK ist ein Bildungs- und Tagungszentrum mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zu den Trägern gehören die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos und die Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern.

Für die neue Unterkunft habe das ZUK 20 000 Euro als Darlehen aufgenommen, erklärt Sprecher Martin Blösl. Außerdem seien Büros von Mitarbeitern umstrukturiert worden, damit man weiterhin genügend Platz für Umweltjugendbildung hat. "Es ist eng, aber tragbar", sagt ZUK-Rektor Pater Karl Geißinger. Pfarrer Pater Heiner Heim, Vorsitzender des ZUK-Trägerverbunds, betont, damit sei "das Ende der Fahnenstange erreicht". Für die Flüchtlingsunterkünfte erhält das Zentrum Miete, verlange aber nur "den untersten Satz". Das ZUK sei ein gemeinnütziger Verein, der wirtschaftlich arbeiten müsse und wegen der Unterkünfte auf Schülergruppen verzichte: "Das wird durch die Miete nicht ausgeglichen."

Thomas Bigl, Leiter des Sozialamts im Landratsamt, stellt sich hinter den Orden. Nach seiner Einschätzung "duckt sich die Kirche nicht weg" in der Flüchtlingskrise. Pfarrer Heim konkretisierte den Einsatz der Salesianer Don Boscos. In ihren Einrichtungen kümmerten sie sich um 550 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Bigl kündigt an, er werde sich bemühen, dass auch die neuen Gäste im ZUK Flüchtling aus Eritrea sind. Ob das gelinge, sei offen, sagte er. Derzeit würden dem Landkreis pro Woche 46 Asylsuchende zugewiesen. Der Sozialamtsleiter ist in den vergangenen Monaten auf Rundreise durch alle Gemeinden im Landkreis gewesen, um über die Situation aufzuklären. Dabei hat er immer wieder die Unterstützung durch Ehrenamtliche hervorgehoben und deutlich vor Vorurteilen über Asylsuchende gewarnt.

© SZ vom 25.11.2015 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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