Benediktbeuern:Natur erfahren, nicht zerstören

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Das Zentrum Umwelt und Kultur in Beneditkbeuern will Natur erfahrbar machen, ohne sie zu schädigen - etwa beim Wassersport auf dem Kochelsee. (Foto: oh)

Theater, Austausch, Freizeit: Das Zentrum Umwelt und Kultur stellt neues Programm vor

Von Jakob Steiner, Benediktbeuern

Die Haltung gegenüber Schöpfung, Natur und anderen Menschen wandeln: Das ist das Thema der neuen Bildungsangebote am Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern (ZUK). Am Mittwoch präsentierten die verantwortlichen Pädagogen und Referenten im Maierhof das Programm mit knapp 180 offenen Veranstaltungen. "Das Jahresprogramm soll Kindern, Erwachsenen und Senioren in der Region das Thema Natur schmackhaft machen", erklärt Pater Karl Geißinger, Rektor der Bildungseinrichtung. Da die Probleme des Umgangs mit der Umwelt oft global zu betrachten seien, "kann man leicht mutlos werden". Das Programm biete aber für jeden Anreiz, seinen Alltag und Lebensstil zu verändern - und somit Gewinn daraus zu ziehen. "Wir können auf unser Angebot stolz sein", sagt er und verweist auf die hohe Qualität zu günstigem Preis.

Das Programm konzentriert sich laut Bildungsreferent Martin Kalmus auf vier Bereiche: kulturelle Bildung, Begegnungsaustausch zwischen Kulturen, Natur erleben und nachhaltige Lebensstile. Umweltpädagoge Andrew Blackwell stellte die Sommer-Theatertage vor. Verena Peck, Kreisjugendpflegerin und Schauspielern, hilft in der ersten Augustwoche Kindern von zehn bis 14 Jahren, selbst ein Theaterstück zum Thema Umwelt zu schreiben und aufzuführen. Im April sowie im Oktober besteht für dieselbe Altersgruppe die Möglichkeit, anhand einer Naturreportage Einblick in die Arbeit der Autorin und Fotografin Bettina Kelm zu gewinnen.

Für die Bildungsstätte ist der interreligiöse Austausch äußerst wichtig, nicht erst seitdem sie Unterkünfte für Flüchtlinge im Energiepavillon eingerichtet hat. Gerade in Zeiten der "Angst vor Überfremdung" sei das Brückenbauen zwischen den Konfessionen sehr wichtig, so Malkmus. Die Schöpfungsverantwortung hat ein Symposium am 21. Oktober zum Thema, bei dem Vertreter verschiedener Religionen zur Sprache kommen und mit allen Teilnehmern in Dialog treten können. Matthias Fischer, Sozialpädagoge im ZUK, stellte die vom Erlebnispädagogen Michael Brunnhuber geleiteten Bergexerzitien von 8. bis 10. September vor. (Junge) Erwachsene von 16 Jahren an gehen im Karwendel "auf die Suche nach einem eigenen Lebensweg", sagt Sozialpädagoge Fischer. "Eine ganz intensive Sache!"

Das ZUK will Natur erfahrbar machen, allerdings ohne sie zu schädigen. So gibt es am 12. Juni und 8. August für Kinder und Jugendliche von zehn Jahren an die Chance, bei "What's SUP?!" Stehpaddeln auf einem Surfbrett auszuprobieren. Schätze der Natur können auf dem Kochelsee entdeckt werden, ohne jedoch zum Beispiel Vögel zu stören. Das letztjährig erfolgreiche Vater-Kind-Wochenende erhält dieses Jahr ein Pendant: das Mutter-Kind-Wochenende am 8./9. Juli. Auf der Kochelseehütte gibt es erlebnispädagogische Übungen und gemeinsames Kochen, aber auch einen regen Austausch von Müttern und Kindern.

Zum Thema nachhaltige Lebensstile im Alltag hat das ZUK bereits das "Plastikfasten" ins Leben gerufen. Bildungsreferentin Barbara Saller-Hallensleben verwies außerdem auf einen Kräuter-Koch-Workshop am 31. März, auf einen klimafreundlichen Kochkurs mit Festessen für Kinder am 11. September und auf die etablierten Energie- und Klimawerkstätten, die dieses Jahr auch in den Oster- und Herbstferien stattfinden.

Das gesamte Bildungsprogramm 2017/2018 gibt es auf www.zuk-bb.de

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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