Bad Tölz:Viel getan für Flüchtlinge

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Tölzer Grüne: Einheimische müssen dennoch nicht zurückstecken

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Mit der Asylpolitik der Stadt haben sich die Tölzer Grünen in ihrer Mitgliederversammlung am Mittwochabend im Gasthaus Kolberbräu befasst. Stadtrat Franz Meyer-Schwendner sieht Bad Tölz in der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge gut aufgestellt. "Die Stadt leistet wirklich viel", resümierte er. Sie habe einiges getan, um allen Flüchtlingen ein Quartier zu geben, zudem baue sie heuer noch für rund 4,2 Millionen Euro eine Asylunterkunft für 170 Personen neben der Montessori-Schule auf der Flinthöhe. Was die soziale Infrastruktur anbelange, bezahle sie eine in Vollzeit beschäftigte Koordinatorin für die ehrenamtlichen Helfer, der kommunale Sozialplaner Armin Ebersberger weite die Jugendarbeit aus. Mayer-Schwendner verwies darauf, dass Bad Tölz bis zum Jahresende 2015 insgesamt 381 Asylbewerber aufgenommen habe - und damit mehr als Wolfratshausen und Geretsried zusammen. "Tölz braucht sich wirklich nicht zu verstecken", sagte er.

Die Frage, ob Einheimische deshalb zurückstecken müssen, beantwortete Meyer-Schwendner mit einem klaren Nein. Alle Projekte der Stadt liefen weiter wie vorgesehen, nichts sei zurückgestellt worden. Unter anderem zählte er dazu die Vorhaben bei der Neuen Tölzer Hotelkultur, den Neubau der "emotion-base" an der Sportjugendherberge, die Planungen für mehrere Wohnblöcke an der Bahnhofstraße/Eisenbergerstraße und den geplanten Ausbau der Hindenburgstraße. Und er erinnerte daran, dass in den Neubau für Asylsuchende auf der Flinthöhe nach zehn Jahren einkommensschwache Tölzer Bürger einziehen sollen. Für das Projekt nehme die Stadt ein Darlehen zum Null-Zins auf, die Kosten würden sich über eine Dekade hin durch die Mieteinnahmen refinanzieren, hob er hervor. Sein Fazit: Wegen der Aufnahme von Flüchtlingen müssen die Tölzer Bürger keine Abstriche machen.

Weitere Themen waren die Stadtentwicklung mit dem Spa "Natura Tölz" und im Kurviertel, der neue Verkehrsentwicklungsplan und die Energiewende. Einen kurzen Vortrag über das Thema "Biotop - die solidarische Landwirtschaft im Oberland" hielt Sebastian Girmann. Dabei handelt es sich um eine Versorgergemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Mitglieder wöchentlich über kurze Transportwege mit ausschließlich regionalem und saisonalem Bio-Gemüse zu versorgen. Mittlerweile machen rund 90 Haushalte im Landkreis mit.

Andreas Wild wurde als Ortsvorsitzender der Tölzer Grünen wiedergewählt, ebenso sein Stellvertreter Thomas Maurer. Beisitzer bleibt Franz Meyer-Schwendner, neu als zweiter Beisitzer ist Manfred Schmid. Einen Informationsabend zum Verkehrsentwicklungsplan soll es am Donnerstag, 14. April, geben. Eine Veranstaltung über den Stand der Energiewende soll im Juni folgen.

© SZ vom 07.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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