Bad Tölz:Lust macht Lust

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Die Alte Madlschule bleibt Kulturzentrum - das erfreut nicht nur den Kulturverein, sondern auch viele Besucher. (Foto: Manfred Neubauer)

Nachdem klar ist, dass die Alte Madlschule bleibt, hat der Kulturverein sein neues Programm vorgestellt

Von Petra Schneider, Bad Tölz

Dass die Alte Madlschule als Kulturhaus bleibt und Überlegungen eines Immobilientausches vom Tisch sind, "darüber freuen wir uns sehr", sagt Jeannette Stahlberg. Einbremsen lassen habe man sich von einer drohenden Schließung aber ohnehin nicht. "Wir haben immer munter geplant und waren zuversichtlich, dass es weitergeht", sagt die Vorsitzende des Kulturvereins Lust.

Die Diskussionen um die Zukunft der Madlschule haben das Verhältnis zur Stadt offensichtlich nicht getrübt; Dritter Bürgermeister Christof Botzenhart (CSU) habe sich kürzlich bei der Jahreshauptversammlung ausdrücklich für die Kulturarbeit des Vereins im Allgemeinen und die Matinee im Besonderen bedankt, die die Lust anlässlich des Thomas-Mann-Jahres im April veranstaltet hat. Der Kulturverein wiederum bedankt sich bei der Stadt für die Unterstützung, etwa für die Malerarbeiten, die vorgenommen wurden und für die neue Beleuchtung beim Treppenaufgang.

Das neue Programm von September an steht weitgehend - und hält einige Überraschungen bereit: So soll am 2. März der legendäre Fasching in der Lust wiederbelebt werden. Eine große Sause, vielleicht mit Live-Musik, vielleicht als Volkstanz in Kostümen. Viele Ideen gibt es, "wir sind in der kreativen Planungsphase", sagt Stahlberg. Neu ist auch, dass der ebenfalls fast legendäre Leonhardi-Kleinkunstabend zweimal stattfindet: Weil die kabarettistisch-musikalische Traditionsveranstaltung zur Tölzer Pferdewallfahrt "immer so ausverkauft" war, soll sie am 4. und 5. November über die Bühne der Madlschule gehen.

Zuvor gibt es eine kleine Reihe. Titel: "Bayern jubiliert". Anlass: Der 100. Geburtstag des Freistaats und der 200. des Verfassungsstaates. Da jubiliert vermutlich auch das Lust-Publikum, denn zwei Veranstaltungen stehen bereits fest: Am 13. Oktober kommt Michael Well mit den "Drei Haxn" und tags darauf die grandiosen "Kofelgschroa", die bereits im November in der Madlschule gespielt haben. Auch für Kinder gibt es wieder Veranstaltungen: Stefan Murr, Heinz-Josef Braun und Johanna Bittenbinder lesen aus einem ihrer wunderbaren, bayerischen Märchen, ein Wiedersehen wird es auch mit "Adalbert", dem achten Zwerg geben. Für Kinder soll der Eintritt zu der lustigen Weihnachtsgeschichte wieder frei sein. "Das wollen wir beibehalten, denn es ist auch die Aufgabe eine Kulturvereins, sich sozial zu engagieren", sagt Stahlberg.

Die Ausstellung der Aktmalgruppe und die Poetry Slams sind mittlerweile fester Bestandteil des Lust-Programms, ebenso die Teilnahme bei der "Nacht der blauen Wunder" - ein "Publikumsmagnet", der viele neue Gäste in die Alte Madlschule locke. Für die zwölf Aktiven der insgesamt 60 Mitglieder sei die Planung und Organisation des Lust-Programms "ein großes Ding", sagt Stahlberg: Buchung und Künstlerbetreuung, Verpflegung, Barbetrieb in den Pausen, Einheizen - alles ehrenamtliche Arbeit, für die neue Mitstreiter jederzeit erwünscht seien. Die Gruppe sei wahnsinnig engagiert, sagt Stahlberg, "das läuft bei uns wie ein Zahnrad." Ziel sei ein vielfältiges Programm mit einer Mischung aus Zugpferden und weniger bekannten Künstlern. Diese würden sehr genau ausgewählt, betont Stahlberg. "Man kann uns blind vertrauen und getrost auch zu Veranstaltungen gehen, bei denen man die Künstler nicht kennt." Denn ein Abend in der Lust sei immer spannend.

Infos unter www.kulturverein-lust.de oder auf der Facebook-Seite

© SZ vom 16.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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