Bad Tölz:Kunst am Isarufer

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Die "12 Wanderer" von Jürn Ehlers sind von Herbst an am Kunstwanderweg auf dem Blomberg zu sehen. (Foto: Manfred Neubauer)

Freiluft-Ausstellung überzeugt mit Vielfalt

Begehrlich recken die zwölf Wanderer ihre Gesichter gen Himmel. Am Sonntagmittag ist dieser noch bedeckt und lässt der Sonne nur manchmal kleine Lücken. Die "12 Wanderer und ein Vogel" - Skulpturen aus Robinienholz von Jürn Ehlers - begrüßen die Besucher der diesjährigen Freiluftausstellung tölzKunst 3. Ab Herbst werden die ausdrucksstarken Holzfiguren den "Sinneswandel" am Blomberg schmücken. Bis Mittag flanieren nur wenige Besucher an den ausgestellten Werken vorbei. Wegen des Regens am Vormittag seien auch nur 20 der 31 angemeldeten Künstler gekommen, sagt Birgit Haas-Heinrich, Vorstandsmitglied des Tölzer Kunstvereins. Auf den Wetterbericht sei kein Verlass, denn eigentlich waren sommerliche Temperaturen angekündigt.

"Wir hätten das verschoben, wenn wir von Regen hätten ausgehen müssen", sagt Haas-Heinrich, die an einem Tisch ihre Kalligraphie-Arbeiten zeigt. Sie freut sich, dass überhaupt so viele Künstler gekommen sind, und hofft, dass am Nachmittag noch mehr Besucher zum Kunst-Garten an die Isar strömen werden. Marianne Süßbauer lässt sich die gute Laune nicht verderben. Auf ihrem Tisch liegen Okarinas aus Ton in organischen Formen. Fische, Früchte, Figuren. "Jede Form hat ihre eigene Kraft", erklärt die Mooseuracher Künstlerin einem Besucher. Und demonstriert, wie unterschiedlich ihre eigenwilligen Flöten klingen. Stefanie Macherhammer aus Weyarn, die ihre großformatigen Landschaftsbilder zwischen drei Bäumen aufgehängt hat und sie so in Harmonie mit dem Fluss präsentiert, hat eine Folie parat, um ihre Bilder vor einem etwaigen Regenschauer zu schützen.

Zum dritten Mal findet heuer die Freiluftausstellung am Isarufer statt, die auf eine Idee der ehemaligen Kunstvereinsvorsitzenden Patrizia Zewe zurückgeht. Sie hat bei der Organisation der tölzKunst 3 noch mitgewirkt und bietet an ihrem Stand charmante "Handtaschensehnsuchtsbilder" an. Ziel der Verkaufsausstellung ist es, zeitgenössische Kunst in der Atmosphäre des Isarufers und für jedermann frei zugänglich zu präsentieren. Sie soll weder "Floh- noch Bildermarkt" sein. Teilnehmen können auch Nicht-Mitglieder. Das Konzept ist überzeugend umgesetzt: Die Arbeiten sind vielfältig und anregend. Sie reichen von Holz-Steinarbeiten von Marco Paulo über kraftvolle Portraits von Brigitte Menk bis zu kreativen Schmuckstücken von Stephanie Kieslinger. Ein bisschen wenig Werbung sei gemacht worden, findet Marco Paulo. Aber die Idee sei schön, das sieht er genauso wie Birgit Haas-Heinrich. Am Nachmittag kommt doch noch die Sonne. Und mit ihr viele Besucher.

© SZ vom 19.07.2016 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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