Bad Tölz:Im Alter nicht allein

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Förderverein plant Mehrgenerationenhaus in Bad Tölz

Wenn Menschen im Alter alleine leben und die Kräfte nachlassen, haben die meisten von ihnen nur zwei Möglichkeiten: Sie ziehen in ein Pflegeheim oder sie lassen sich von ambulanten Diensten versorgen, die ihnen allerdings die Einsamkeit nicht nehmen können. Eine dritte Option sind Wohnprojekte, die Senioren zwar ein selbstbestimmtes Leben sichern, ihnen jedoch soziale Kontakte bieten. Das können andere Senioren sein, aber auch Familien mit Kindern. Ein solch gemeinschaftliches Wohnen hat sich der "Förderverein Mehrgenerationenhaus - Begegnung und Wohnen" in Bad Tölz zum Ziel gesetzt, der in den nächsten Jahren ein Mehrgenerationenhaus errichten möchte. Über dieses Vorhaben informiert er bei einem Vortrags- und Diskussionsabend am Montag, 12. Oktober, von 19.30 Uhr an, im Mehrgenerationenhaus des Roten Kreuzes am Klosterweg.

Die BRK-Einrichtung im alten Klostergebäude bietet mit ihren Angeboten einen Treffpunkt für Jung und Alt, der Förderverein möchte hingegen ein Haus bauen, in dem Senioren in einer Gemeinschaft unter einem Dach leben. Mit seinen Planungen stehe der Verein noch ganz am Anfang, wie Vorsitzender Gerhard Grasberger mitteilt. Allerdings würden bereits Gespräche mit Kommunen und örtlichen Bauträgern geführt. Mit dem Informationsabend will der Förderverein nicht bloß über diverse Wohnformen aufklären, sondern auch Mitstreiter für sein eigenes Vorhaben gewinnen. "Dafür möchten wir Menschen begeistern und ermutigen, mit uns an diesem Projekt mitzuarbeiten", erklärt Grasberger. "Und je früher man sich einbringt, desto mehr kann man mitgestalten."

Mit unterschiedlichen Wohnformen beschäftigt sich der Förderverein schon seit längerem. Bei dem Abend im BRK-Mehrgenerationenhaus bekommen die Zuhörer zunächst einen Überblick, welche Arten gemeinschaftlichen Wohnens bereits existieren und wie sie funktionieren. In einem Vortrag werden dann erfolgreiche Projekte in Regensburg und Nürnberg vorgestellt. Zum Abschluss haben die Teilnehmer die Gelegenheit, zu diskutieren. In Gesprächen können sie auch schildern, wie sie sich selbst ihre künftige Wohnsituation vorstellen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehe die Frage, "wie will ich heute und später eigentlich leben", verdeutlicht Grasberger.

Eines ist allen Wohnprojekten gemeinsam, die bisher entstanden sind: Jeder lebt dort in seiner eigenen Wohnung, weiß sich aber Nachbarn umgeben, die sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen. "Oft sind die Gemeinschaftsräume das Herz des Hauses", erzählt Grasberger. Solche Projekte seien auch für Bewohner möglich, die pflegebedürftig seien. "Zum Beispiel in einer ambulant betreuten WG, unterstützt von einem Pflegedienst, der sie rund um die Uhr versorgt."

Der Info-Abend findet im Zuge der bundesweiten Aktionstage "Gemeinschaftliches Wohnen" statt. Der Eintritt kostet vier Euro.

Weitere Auskünfte gibt der Verein unter Telefon 08041/93 54 oder per E-Mail an foerderverein.mgh@web.de

© SZ vom 06.10.2015 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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