Bad Tölz:Finanzlage bleibt angespannt

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Über die Asylsituation sprach Michael Foerst, Sozialamtschef im Landratsamt, beim Kreisjugendring. (Foto: Manfred Neubauer)

Vollversammlung des Kreisjugendrings befasst sich mit Haushalt und Asylbewerbern

Mit dem Thema Asylbewerber hat sich der Kreisjugendring in seiner Frühjahrsvollversammlung in Bad Tölz. Die aktuelles Situation im Landkreis erläuterten Michael Foerst, neuer Leiter des Sozialamtes im Landratsamt, und der kommunale Sozialplaner der Stadt Bad Tölz, Armin Ebersberger. Wie schon Landrat Josef Niedermaier in den diversen Bürgerversammlung im Landkreis verwies auch Foerst darauf, dass die Zahl der Flüchtlinge in diesem Jahr nahezu verdoppeln werde. Bis zum Jahresende werde sie auf etwa 1200 Personen steigen, meinte er. Der Platz zur Unterbringung sei jedoch knapp. Es müsse noch an einer gemeinsamen und fairen Verteilung von Flüchtlingen, aber auch entstehenden Kosten gearbeitet werden, erklärte der Sozialamtsleiter.

Foerst und Ebersberger hoben vor allem die Hilfsbereitschaft und das Engagement ehrenamtlicher Kräfte hervor, die Asylsuchenden zur Seite stehen. In jeder der 16 Städte und Gemeinden, in den Flüchtlinge leben, hätten sich Helferkreise gebildet, lobten beide unisono. Auch für die Vereine und Verbände in der Jugendarbeit wird die Asylsituation zunehmend wichtig. Der Bayerische Jugendring möchte das Programm "Aus Flüchtlingen werden Freunde" auflegen. Ein Teil dieses auf drei Jahre angelegten Projektes sieht vor, in verschiedenen sog. Modellregionen diverse Bildungs- und Vernetzungsangebote zu schaffen. Die Vollversammlung entschied, dass der Kreisjugendring an diesem Thema weiterarbeiten soll. Soweit es die personellen und fachlichen Möglichkeiten derzeit hergeben, soll in der Jugendarbeit informiert, beraten und vernetzt werden.

Vor 65 Teilnehmern berichtete Ingo Untch nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Margit Maier-Marth außerdem über die Arbeit des Kreisjugendrings im vergangenen Jahr. Trotz eines erneuten Wechsels in der Geschäftsführung und einer damit verbundenen viermonatigen Vakanz habe das Programm großteils aufrecht erhalten werden können erklärte, Untch. Als Beispiele nannte er unter anderem die Kinderzirkustage, die Aufräumaktion "Uns stinkt's", Fortbildungskurse in der Jugendleiterausbildung, Beratung und Unterstützung von Vereinen und Verbänden oder auch den Verleihservice.

Die Pläne für dieses Jahr stellte Vorstandsmitglied Sebastian Holzer vor. Neben den bestehenden Angeboten soll es Themenabende für Ehrenamtliche zu verschiedenen Themen wie Versicherungsschutz oder Zuschussmöglichkeiten geben. Ein großes Ziel sei die Anschaffung eines neuen Verleihbusses, sagte Holzer. Außerdem kündigte er an, das Ramadama unter dem Motto "Uns stinkt's" an der Isar und der Loisach wieder zu veranstalten. Neu im Verleihservice des KJR ist die Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" von ProAsyl. Die knapp 25, laminierten Plakate beschäftigen sich mit dem Thema Flucht. Sie zeigen, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen, welche Gefahren sie auf sich nehmen und wie es für sie weitergeht, wenn sie in dem Land angekommen sind, in dem sie ihren Asylantrag stellen.

Über die Finanzlage des Kreisjugendring referierte die neue Geschäftsführerin Kerstin Barth. Die vom Bayerischen Jugendring festgestellten Mängel in der Haushaltsführung würden momentan bereinigt, betonte sie. Auch wenn sich das Budget des KJR erhöht habe, bleibe die finanzielle Situation angespannt. Der Kreistag hatte die beantragte Erhöhung der Zuschüsse für die Vereine nicht genehmigt. Aus diesem Grund können diese Mittel nicht auf die von der Vollversammlung beantragten fünf Euro pro Person und Tag angehoben werden, erklärte Barth. 2014 nahmen knapp 2000 Kinder und Jugendliche haben an den geförderten Aktionen, Freizeiten und Maßnahmen teil. Insgesamt waren sie dabei 230 Tage unterwegs.

© SZ vom 28.04.2015 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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