Bad Tölz:Bäderbus fährt weiter

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Tölzer Tourismusausschuss will Linie nach Bad Wörishofen noch für ein Jahr beibehalten

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Als das Spaßbad "Alpamare" vor zweieinhalb Jahren von der Jodquellen AG geschlossen wurde, bot die Stadt Bad Tölz zusammen mit dem Reisebüro Schöfmann zwei Busse an, die zu den Thermen in Erding und in Bad Wörishofen fuhren. Schon bald stellte sich heraus, dass das Interesse an den Fahrten nach Erding mäßig war - das Angebot wurde daher im Juni 2016 eingestellt. Ein Zuschussbetrieb ist zwar auch die Verbindung nach Bad Wörishofen, die voriges Jahr von insgesamt 445 Tölzern und Gästen genutzt wurde. Dieser Bus soll allerdings vorerst noch ein Jahr lange weiterhin jeden Donnerstag vom Vichyplatz abfahren. Dies beschloss der Kur- und Tourismusausschuss einmütig. Danach wird nochmals Bilanz gezogen.

Die Einnahmen aus dem Bus nach Bad Wörishofen belaufen sich auf 11 678 Euro, die Kosten auf 27 583 Euro. Zwei Drittel der Fahrgäste sind Einheimische, ein Drittel Gäste. Viele von ihnen seien Senioren ab 60 Jahre, sagte Kurdirektorin Brita Hohenreiter. Eine Thermenbesucherin habe sich bei ihr auch im Namen anderer Mitreisender für das Angebot bedankt. Auf der anderen Seite sehen manche Gastgeber die Busfahrten alles andere als gerne. Hohenreiter zufolge befürchten sie, dass sich die Urlauber das nächste Mal gleich in Bad Wörishofen anstatt bei ihnen einquartieren.

Gegen den Bus sprach sich Michael Lindmair (FWG) aus. "Wir unterstützen die Fahrten pro Nutzer mit 35 Euro", sagte er. Dieses Geld sollte man besser in den Ausbau des Tölzer Hallenbads stecken. Das wäre für den Zweiten Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) verkehrt. Die Therme in Bad Wörishofen sei nun mal etwas Anderes als das Hallenbad, "auch wenn wir das aufhübschen". Er regte stattdessen eine Verbindung zum umgebauten "Trimini" in Kochel an. Die Fahrten dorthin seien mit Gästekarte kostenfrei, so Hohenreiter.

Jürgen Renner (SPD) und Andrea Grundhuber (Grüne) plädierten dafür, den Bus nach Bad Wörishofen weiter fahren zu lassen. Das sei "ein schönes Angebot", sagte Renner. Für Grundhuber bietet Bad Tölz damit für Tölzer und Gäste etwas Gemeinsames an. Und: "Wir haben kein Bad mehr, aber wir können immer sagen, wir haben einen Bäderbus."

© SZ vom 20.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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