Bad Tölz:Alles für die Babys

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Die Geburtsabteilungen der Krankenhäuser in Bad Tölz und Wolfratshausen konkurrieren miteinander. In Tölz soll umstrukturiert werden, Wolfratshausen verzeichnet steigende Zahlen.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz

Die Geburtsabteilungen sowohl der privatisierten Stadtklinik in Bad Tölz als auch der Kreisklinik in Wolfratshausen stehen im Landkreis auch immer dann in direkter Konkurrenz zueinander, wenn es darum geht, werdende Eltern in den eigenen Kreißsaal zu locken. Nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Geburten von Flüchtlingen verzeichnet die Kreisklinik Wolfratshausen derzeit ein sattes Plus (siehe unten) in ihrer Statistik und kommt mit 238 Neugeborenen in 2015 dem selbst gesteckten Ziel von 300 Babys im Jahr einen entscheidenden Schritt näher.

Anders liegt der Sachverhalt in der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz: Dort verzeichnet die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe seit Jahren konstant rund 500 Neugeborene im Jahr. Eine Zahl, die für sich spreche, wie der Geschäftsführer der Asklepios Stadtklinik, Joachim Ramming, betont. Doch trotz dieser hohen und über Jahre gehaltenen Zahl steht die Geburtsabteilung in Bad Tölz vor einer Umbruchphase und Neustrukturierung, die zurzeit in der Klinik genauso diskutiert wird wie in der Politik.

Deshalb wurde Geschäftsführer Ramming von der SPD Bad Tölz als Gastredner zum politischen Aschermittwoch eingeladen. In diesem Rahmen wird er die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe vorstellen und Auskunft geben über den aktuellen Stand und die künftigen Entwicklungen. Schließlich sei die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe "von großer Bedeutung. Als Grund-und Regelversorger ist es auch unser Anspruch diese aufrecht zu halten", betont Ramming.

Es würden derzeit "verschiedenste Lösungsmöglichkeiten geprüft", wie Christopher Horn, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mitteilt. Zum einen strebe die Stadtklinik ein Modell mit mindestens drei Belegärzten an. Des Weiteren steht auch der Aufbau einer eigenen Hauptabteilung zur Debatte. Als weitere Variante wird nach Angaben von Horn zudem eruiert, ob und wie eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken möglich ist. Welche Kliniken das sind, dazu will sich Horn zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht äußern.

Wie genau sich diese Umstrukturierungen zur Stärkung der Abteilung gestalten soll, darüber hält sich die Klinik im Vorfeld noch bedeckt. Hintergrund der angestrebten Neustrukturierung: Zum 31. Dezember 2015 beendeten die Asklepios Stadtklinik und Dr. Wolfgang Oettle, der in der Abteilung als Belegarzt tätig war, ihre Zusammenarbeit.

Oettle verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und werde sich, wie es in der entsprechenden Pressemitteilung hieß, "künftig voll auf die Arbeit in seiner Praxis konzentrieren." Trotz "intensiver Gespräche und Bemühungen von unserer Seite", wie Ramming betont, sei es nicht möglich gewesen, sich auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. In der Folge führte Dr. Stephan Krone zusammen mit der im November 2015 neu hinzugekommenen Dr. Florina Rummel die Abteilung, allerdings nur übergangsweise. Schon nach dem Tod von Dr. Bernhard Schwaiger war die Abteilung 2015 bereits einmal zwischen März und Oktober von zwei Gynäkologen geführt worden. Ein Dauerzustand solle das allerdings nicht sein, erklärt Horn.

Politischer Aschermittwoch der SPD Bad Tölz mit Gast Joachim Ramming, Mittwoch, 10. Februar 2016, 19.30 Uhr im Gasthof Kolberbräu Bad Tölz, Marktstraße 22.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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