Das Erlebnisbad Alpamare hat vergangenen Sonntag für immer geschlossen, dafür karrt die Stadt Bad Tölz warmwasseraffine Touristen und Einheimische seit dieser Woche in die Thermen Erding und Bad Wörishofen: Dieser Bäderbus ist am Donnerstag noch auf recht verhaltenes Interesse gestoßen. Genau acht ältere Damen stiegen in den Kleinbus des Reisebüros Schöfmann, um nach Bad Wörishofen zu fahren, berichtet Reisebüro-Chef Nikolaus Würmseer. Für die erste Fahrt nach Erding am kommenden Montag waren bis Freitagnachmittag sieben Karten verkauft.
Stadt und Reisebüro sind mit dem Auftakt zufrieden. "Erfahrungsgemäß dauert es, bis sich so ein Angebot herumspricht", sagt Würmseer. Wenn das Wetter schmuddeliger werde, suchten mehr Menschen das "Südseefeeling" der Thermen. Die Tölzer Tourismus-Direktorin Brita Hohenreiter ist sich sicher, dass im Herbst statt des Kleinbusses mit acht Plätzen auch einmal die flexibel einsatzbereiten Busse mit 36 oder 49 Sitzen auf die Reise gehen. Die Fahrten starten um 9 Uhr und dauern einfach je nach Verkehr zwischen eineinviertel und eindreiviertel Stunden. Nach vier Stunden in den Thermen steht die Rückfahrt an.
Nicht alle sind begeistert. Ein Internet-Kommentator schreibt von einem "rollenden Armutszeugnis für den Urlaubsort Tölz". Andere ärgern sich über die Schließung des Alpamare. Tourismus-Direktorin Hohenreiter stellt klar, dass die Stadt nur darauf reagieren könne. Der Bäderbus sei eine Alternativlösung, bis die Stadt ihre Wellness-Anlage "Natura Tölz" errichte. Der Baubeginn solle 2017 sein. Die Stadt übernehme darum die Differenz des Fahrpreises für Einheimische und Kurgäste von 26 Euro und dem für Auswärtige von 35 Euro.
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