Noch immer ist die Zahl von Organspendern in Deutschland recht gering. Doch die Fachklinik Bad Heilbrunn arbeitet an mehr Akzeptanz für das Thema. Zum Beispiel mit der Pilotveranstaltung "Warum Organspende?" im vergangenen Herbst, einer Informationsreihe, die die Fachklinik zusammen mit der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) entwickelt hatte. Weil sie damit ein innovatives Aufklärungskonzept gefunden und einen Meilenstein für die positiv besetzte Information von Klinikmitarbeitern in Sachen Organspende gesetzt hatte, wurde die Heilbrunner Fachklinik nun mit dem "Sonderpreis Organspende 2016" ausgezeichnet. Gesundheitsministerin Melanie Huml und Landtagspräsidentin Barbara Stamm überreichten den Preis bei der Jahrestagung der Transplantationsbeauftragten im Bayerischen Landtag. An der Verleihung im Senatssaal nahmen rund 200 Vertreter der bayerischen Transplantationszentren, von Entnahmekrankenhäusern, der DSO, vom Gesundheitsministerium und von Patientenverbänden teil.
Die Informationsreihe "Warum Organspende?" war im Herbst in der Fachklinik auf breites Interesse unter den Mitarbeitern und Ärzten gestoßen, erklärt die Chefärztin der Nephrologie, Doris Gerbig. Sie ist überzeugt, dass nicht nur in der Klinik, sondern auch im persönlichen Umfeld der Mitarbeiter intensiv diskutiert wurde - und genau das sollen Informationsveranstaltung über Organspende bewirken. "Eine Klinik, die mit besonderem Ideenreichtum eine Veranstaltung mit hervorragendem Erfolg umgesetzt hat", lobte nun Ministerin Huml in ihrer Laudatio.
Neu am Konzept war, dass in einer von der Klinikdirektion geförderten Veranstaltung nicht nur ausschnittweise informiert, sondern das gesamte Spektrum von der Organspende über die Transplantation selbst bis hin zur Nachsorge vorgestellt wurde. Und das, obwohl Heilbrunn keine Entnahmeklinik, sondern eine Nachsorgeeinrichtung ist. Auch durch eine große Informationswand war das Thema nachhaltig in Heilbrunn präsent. Immer wieder fanden im Foyer Diskussionen zu diesem Thema statt, erklärt Gerbig.
Das Engagement der Fachklinik wirkt bis heute nach. Denn nach der Preisverleihung kamen etliche Zuhörer, insbesondere Transplantationsbeauftragte, auf die Heilbrunner Mitarbeiter zu, und baten sie, ihnen Organisationsinformationen für solche Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Auch das neu gegründete "Bündnis Organspende Bayern" hat Interesse bekundet, an dem Projekt weiterzuarbeiten. Gerbig wird deshalb das Veranstaltungskonzept und ihre Ideen für eine Verbreitung des Konzepts demnächst vorstellen.