Ausbildungstag:Hautnah den Betrieb erleben

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Geretsrieder Unternehmen stellen sich Schülern vor

Von Franziska Ulrich, Geretsried

Jedes Jahr stehen Schulabsolventen erneut vor der schwierigen Frage, welches Studium oder welche Ausbildung sie beginnen sollen und welchen Beruf sie dann letztendlich ergreifen. Bei der großen Auswahl fällt die Entscheidung vielen schwer. Deswegen veranstaltet die Stadt Geretsried zusammen mit der Industriegemeinschaft Geretsried (IGG) am Donnerstag, 20. Juli, zum vierten Mal den Ausbildungstag "Berufswelt hautnah".

450 Schüler der weiterführenden Geretsrieder Schulen, der Montessori Schule Dietramszell und der Mittelschule Königsdorf können an diesem Tag einen Einblick in 32 Geretsrieder Betriebe bekommen. "Unser Ausbildungstag ist Schnuppertag, Spaßmacher und Entscheidungshilfe zugleich", sagt Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller. Die Teilnehmer besuchen jeweils einen Betrieb ihrer Wahl am Vor-und Nachmittag, bei der Mittagspause in den Ratsstuben können sich die Teilnehmer mit ihren Klassenkameraden über das Erlebte austauschen.

Die Veranstaltung richte sich vor allem an Klassen vor dem Abschluss, im Gymnasium an die neunte Klassen, an Mittelschule und Realschule an die achte Klassen, sagt Wirtschaftsförderin Annette Wilpert. Am Morgen des Ausbildungstages treffen sich Schüler und Lehrer vor dem Rathaus der Stadt Geretsried, sie fahren mit Bussen in die ausgewählten Betriebe. Dort erfahren die Schüler mehr über ihren Wunschberuf. Sie werden in einen praktischen Teil eingebunden, können kleinere Aufgaben übernehmen und mit den Auszubildenden und Personalverantwortlichen in Kontakt kommen, sagt Hilpert. "Manche Unternehmen bieten sogar Schnitzeljagden durch den Betrieb an", sagt sie.

In Geretsried, dem größten und wichtigstem Wirtschaftsstandort des Landkreises, fehlen Fachkräfte. Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden und konkurrieren mit dem Münchener Arbeitsmarkt. Andreas Janka von der IGG sagt, aus Sicht der Firmen sei es wichtig, eine Vorauswahl bei den Auszubildenden treffen zu können. Die Firmen müssten mittlerweile um sie kämpfen. "Es gibt kaum noch Handwerker, das ist ein Dilemma", sagt er. Der Ausbildungstag sei eine Win-win-Situation für Betriebe und Jugendliche, sagt der Zweite Bürgermeister von Geretsried, Hans Hopfner. Der Tag solle dazu beitragen, die Jungen in Geretsried zu halten und die Abwanderung nach München zu verhindern. Einige Ausbildungsverträge und Praktika seien schon auf die Initiative "Berufswelt hautnah" zurückzuführen, sagt Hilpert.

© SZ vom 12.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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