Eine 77-jährige Lenggrieserin ist vorige Woche Opfer einer Abwandlung des so genannten Enkeltricks geworden. Wie die Polizei berichtet, ließ sich die Frau von einem Mann und einer Frau dazu überreden, mehrere Tausend Euro abzuheben und sie den Betrügern auszuhändigen. Die beiden hatten sich als Polizisten ausgegeben.
Laut Bericht erhielt die Lenggrieserin am Montagabend einen Anruf von einem unbekannten Mann, der sagte, er sei Polizeibeamter beim Landeskriminalamt München. Der Anrufer, der laut Polizei Deutsch mit bayerischem Akzent gesprochen hat, teilte der Rentnerin mit, dass nach einer Festnahme von Rumänen Aufzeichnungen von einbruchsgefährdeten Objekten gefunden worden seien. Bis Mittwoch soll sich der angebliche Polizist noch mehrmals bei der 77-Jährigen gemeldet haben. Bei den Telefonaten brachte er sie schließlich dazu, mehrere tausend Euro bei der Bank abzuheben und das Geld einer unbekannten Frau auszuhändigen, die behauptete, ebenfalls Polizistin zu sein. Während der Geldübergabe, die im Haus der Frau am Lindenweg stattfand, soll die 77-Jährige per Telefon in ständigem Kontakt mit dem männlichen Betrüger gestanden haben, die angebliche Polizistin sagte kein Wort. Das Geld sollte die 77-Jährige nach "erfolgter Überprüfung" innerhalb einer Woche zurückbekommen. Die Abholerin gab der Rentnerin ein Handy, das sie ständig bei sich tragen sollte. Die Frau ist laut Polizeibericht etwa 1,75 Meter groß, zirka 20 Jahre alt, mit hellblonden kurzen Haaren und kräftiger Statur. Sie trug einen brombeerenfarbenen Mantel.
"Das abgehobene Geld wird die Lenggrieserin wohl nicht zurückbekommen", heißt es im Bericht. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass kein Polizeibeamter am Telefon verlangen würde, Geld abzuheben und es zu übergeben. In solchen Fällen sollen Betroffene das Gespräch sofort beenden und umgehend ihre Polizeidienststelle informieren.