Aus dem Gemeinderat:Kein Schwer-Lkw durch Attenhausen

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Durch die enge Dorfstraße in Attenhausen sollen auch künftig Lastwagen fahren. (Foto: Hartmut Pöstges)

Geothermieanlage Icking erhält eigene Zufahrt - aber nicht für alle

Von Claudia Koestler, Icking

Einstimmig lehnten es die Ickinger Gemeinderäte am Montag ab, der Erdwärme Isar GmbH, die zwischen Attenhausen, Dorfen und Walchstadt eine Geothermieanlage plant, ein Geh- und Fahrtrecht für die Nordzufahrt zum Bohrplatz einzuräumen. Denn die Gemeinderäte vermuteten durch Details im Antrag, dass der Baustellenverkehr zu einem großen Teil über den kleinen Weiler Attenhausen verlaufen könnte - obwohl genau das bislang vermieden werden sollte.

Damit während der Bauphase der Geothermieanlage der Baustellenverkehr zum Bohrplatz gelangen kann, soll eine eigene Zufahrt geschaffen werden, die von der Autobahn 95 bei Höhenrain abgeht. Diese Zufahrt soll die Anwohner der Anlage entlasten, weil die schweren Baufahrzeuge nicht durch ihren Ort fahren. Dass nun aber bei dem Antrag für ein Geh- und Fahrtrecht auf einem Stück des Feldwegs zum Hochbehälter und auf der Höhenrainer Straße eben diese "aus Verkehrssicherheitsgründen staubfrei ausgebaut werden" sollte, machte die Gemeinderäte stutzig. Auch, dass in der Beschlussvorlage bereits die Rede davon war, die Höhenrainer Straße "für den Schwerlastverkehr auf einer Breite von 3,50 Metern ordentlich herzustellen und mit einer Asphaltschicht zu überziehen", um Verkehrsgefährdungen durch Verschmutzungen zu vermeiden.

"Es war immer die Rede davon, dass die Baufahrzeuge an die Bohrstelle ausschließlich über den Weg kommen, der von der Autobahn ab extra angelegt wird", sagte Verena Reithmann (UBI). Auch sei es ihr zufolge Teil der Genehmigung durch das Bergamt Süd, dass eine Zufahrt "nur über einen noch auszubauenden Weg auszugehend von der Autobahnraststätte Höhenrain möglich" sei. Sie fragte sich deshalb, welcher Teil des Baustellenverkehrs durch Attenhausen und über die Höhenrainer Straße laufen solle. "Der gesamte Baustellenverkehr, der nicht Schwerlastverkehr ist. Die Autobahndirektion hat nur den Schwerlastverkehr genehmigt, dass dieser von der Autobahn abfahren kann", erklärte daraufhin Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI). Noch konkreter: Die Zufahrt von der Autobahn aus sollen nur Lastwagen mit einem Gewicht von 40 Tonnen oder darüber nutzen. Andere Baustellenfahrzeuge müssten über die bestehenden Straßen und Wege anrollen - die eben durch Attenhausen führen. Lisa Häberlein (SPD/Grüne) wollte die Gründe der Autobahndirektion wissen, die Zufahrt auf Lastwagen mit 40 Tonnen plus zu beschränken: "Weil es keine offizielle Ausfahrt ist und weil die Autobahndirektion den Verkehr dort in Grenzen halten will", sagte Menrad. Das aber wollte Georg Linsinger (UBI) nicht hinnehmen: "Es war immer Konsens, dass der Hauptteil des Baustellenverkehrs über die Autobahn läuft, weil die Verbindungsstraße zwischen Attenhausen und Höhenrain in keinem guten Zustand und relativ schmal ist." Deshalb konnte er wie alle anderen Gemeinderäte einer Dienstbarkeit nicht zustimmen.

© SZ vom 17.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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