Am Sonntag:Wettbewerb für jedermann

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Beim Tölz Triathlon gehen sowohl Profis an den Start wie auch Hobbysportler, die sich als Staffel Schwimmen, Radeln und Laufen sogar aufteilen können

Von Arnold Zimprich, Bad Tölz

Der Tölzer Triathlon ist der einzige professionell organisierte Triathlon im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Mehr als 350 Teilnehmer werden sich am kommenden Sonntag im Schwimmen, Radfahren und Laufen messen. Zum 29. Mal richtet der Wassersportverein Bad Tölz (WSV) ihn aus. Vier Wettbewerbe werden im Norden der Kreisstadt ausgetragen: die olympische Distanz mit 1,5 Kilometer Schwimmstrecke im Kirchsee, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen; die Volksdistanz mit 500 Metern Schwimmstrecke, 24 Kilometern auf dem Rad und fünf Kilometern in den Laufschuhen sowie zwei Staffelwettbewerbe, bei denen sich mindestens zwei Sportler die Disziplinen der olympischen Distanz und der Volksdistanz aufteilen.

Lokalmatador Markus Hörmann freut sich nach einer rund zweijährigen Verletzungspause auf die abwechslungsreiche Tölzer Strecke: "Hier sind meine Leute, hier ist ganz einfach eine super Stimmung!" Der auch international für den WSV Bad Tölz startende Triathlon-Profi plant sein Comeback. Er nimmt die olympische Distanz beim Tölz Triathlon als Vorbereitung für eine Mitteldistanz in Luxemburg am 18. Juni und die Anfang Juli stattfindende Langdistanz in Roth. Mit ihm geht der aus Tölz stammende Eishockeyspieler Konrad Abeltshauser vom EHC Red Bull München an den Start. "Wir wollen speziell die Jugend an den Triathlonsport heranführen", sagt der 27-Jährige.

Der WSV Bad Tölz, sein Triathlon und die Teilnehmer - das ist wie eine große Familie. "Wir verstehen uns als Wettbewerb für Jedermann. Zu uns kommen zwar auch Profis, die gewinnen wollen. Doch speziell Hobbysportler, die etwas Triathlon-Luft schnuppern wollen, sind herzlich eingeladen", sagt der WSV-Vorsitzende Dirk Kirschke. Daher wurde die Schwimmstrecke beim Volkstriathlon von 750 auf 500 Meter heruntergesetzt. "Damit auch Triathleten Spaß haben, die keine Schwimm-Profis sind - so wie ich", sagt der 52-jährige Kirschke schmunzelnd.

Er würde sich mehr Teilnehmer für den einzigen vom Bayerischen Triathlon-Verband (BTV) abgenommenen Triathlon im Landkreis wünschen. Bei 300 Teilnehmern liegt zwar die Gewinngrenze für den WSV, 500 Teilnehmer wären jedoch genehmigt. "In den späten 90er-Jahren und frühen 2000er Jahren haben wir diese Obergrenze auch schon erreicht", sagt Kirschke. Der Rückgang liegt seiner Meinung nach an der stärker werdenden Konkurrenz. "Manchmal überschneiden wir uns vom Termin her mit anderen Triathlons in der Region. Der in Ingolstadt findet heuer einen Tag vor uns statt." Da dort ein Autohersteller als Sponsor fungiere, werde breitenwirksam vermarktet. Auch die Challenge Roth könne auf mehr PR-Personal zurückgreifen als der WSV mit seinen etwa 400 Mitglieder. Kirschke ist trotzdem zufrieden. "Wir werden großzügig vom Wirtschaftsforum Oberland und den Tölzer Stadtwerken unterstützt, auch von kleineren Tölzer Betrieben." Die Wetteraussichten für Sonntag sind jedenfalls deutlich besser als voriges Jahr. Kirschke ist daher zuversichtlich - er rechnet mit zahlreichen Nachmeldern.

Schwieriger wird die Organisation. Etwa 200 Freiwillige benötigt der WSV, um die Strecke abzusichern und Verpflegungsstationen einzurichten. "Der Starnberger Triathlon wird aufgrund unüberwindbarer Hürden seit einigen Jahren gar nicht mehr ausgetragen", sagt Kirschke. Die nötigen Straßensperrungen auf der Radstrecke rund um den Starnberger See wurden nicht mehr genehmigt, es gab keine Alternativen. In Tölz führte die Radstrecke ursprünglich von Sachsenkam über die stark befahrene Bundesstraße 13 nach Tölz. "Das mussten wir Ende der Neunzigerjahre ändern". Nun geht es auf Nebenstraßen rund um die Kreisstadt.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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