Karl-Lederer-Platz:"Dreister Akt" von Vandalismus

Der Brunnen mit den überlebensgroßen Wasserträgerinnen ist ein Werk des Bildhauers Wilhelm Srb-Schloßbauer. Jetzt soll es repariert werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die beschädigte Brunnen-Figur ist kaum noch zu reparieren.

Eine Skulptur des Künstlers Wilhelm Srb-Schloßbauer ist in der Nacht auf Freitag offenbar irreparabel dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Die Figur gehört zu einem dreiteiligen Ensemble namens "Wasserträgerinnen", das am Karl-Lederer-Platz in Geretsried am breiten, östlichen Ende des - derzeit trockengelegten - Wasserlaufs steht. Die bislang unbekannten Täter stießen die Brunnenfigur laut Polizeibericht zwischen Donnerstag, 23 Uhr, und Freitag, 9 Uhr, um. Die Stadtverwaltung schätzt den Sachschaden auf 5000 Euro. Ein Steinmetz habe sich die Figur angesehen und wolle sie am Montag abholen, sagt Bürgermeister Michael Müller.

Er selbst fertigte Fotos von der beschädigten Statue am Freitagvormittag an und veröffentlichte sie auf Facebook. Seine Aufnahmen zeigen die an den Knöcheln abgebrochene Figur im liegenden Holzkasten, auch der Oberkörper ist in viele kleine Teile zersprungen. Der Steinmetz, so Müller, habe Zweifel angemeldet, ob die Figur zum einen repariert und zum anderen auch wieder aufgestellt werden könne. Gerade bei letzterem gebe es Bedenken wegen der Sicherheit, sagt Müller, der selbst schon als kleiner Bub an den Füßen der Wasserträgerin gespielt habe. Vier Figuren Srb-Schlossbauers sind Teil des Stadtgebiets, eine steht am Neuen Platz, die anderen drei standen gemeinsam am Karl-Lederer-Platz. Müller spricht von einem "brachialen, dreisten Akt" gegen eine Skulptur, die für die Stadt identitätsstiftend sei. Jährlich koste der Vandalismus die Stadt bis zu 50 000 Euro. Müller will darauf mit einer breit angelegten Informations- und Präventionskampagne reagieren.

© SZ vom 23.11.2015 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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