Alles für den guten Zweck:Die Ickinger Baumschule

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Kinder und Jugendliche des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums erlaufen in einer Spendenaktion 6813 Kilometer und damit 12 300 Euro für eine Organisation, die in Namibia aufforstet.

Von Sebastian Raviol

Ickinger Advent im Rainer-Maria-Rilke Gymnasium mit Bernadette, Finja, Anna, Viviane und Schlagersänger Michael Holm, Ehrenmitglied von "Bäume für Menschen". (Foto: Harry Wolfsbauer)

Constantin aus der achten Klasse berichtet vom sommerlichen Spendenlauf: "Es war zwar ein bisschen heiß, aber es hat Spaß gemacht. Danach habe ich gut geschlafen." Gesponsert haben den Jungen seine Eltern, für jeden erlaufenen Kilometer gab es Geld. Die Mühe des Zwölfjährigen und der anderen Ickinger Schüler des Rainer-Maria-Rilke Gymnasiums hat sich gelohnt: Alle zusammen liefen insgesamt 6813 Kilometer, daraus ergeben sich 12 300 Euro Spenden für die Organisation "Bäume für Menschen".

Die Schüler wählten die Verwendung des Gelds, den Spendenscheck übergab Schulleiter Hans Härtel an Gottfried Brenner, Gründer und Vorstandsvorsitzender von "Bäume für Menschen" im Rahmen eines schulischen Adventsbasars am vergangenen Freitag. Die Spende verwendet die Organisation, um in Namibia 5000 neue Bäume zu pflanzen und ein Umweltbildungszentrum weiter aufzubauen.

Mit zehn in Namibia ansässigen Mitarbeitern versucht die Organisation seit 1999, mit verschiedenen Projekten, wie einer Baumschule und dem Pflanzen von Bäumen, die Natur wiederherzustellen, die unter Rodungen stark gelitten hat. "Bäume für Menschen" finanziert sich durch Spenden, aber Brenner betont: "Als kleine Organisation von Jugendlichen ausgewählt zu werden, ist etwas ganz Besonderes."

Das Engagement der Ickinger Gymnasiasten hat Tradition. Bereits seit zehn Jahren veranstaltet die Schule Sponsorenläufe und hat damit ungefähr 200 000 Euro Spendengeld zusammengebracht. Sportlehrer und Organisator der Läufe, Meinhard Badlebner, sagt: "Besonders bemerkenswert ist, dass Schüler von der fünften bis zur siebten Klasse mehr als die Hälfte der Spendensummen erlaufen."

Die Schüler freuten sich auf die Übergabe des Spendenschecks und sind stolz auf ihre Leistung. Die Meisten laufen mit aus Spaß, für den guten Zweck, wegen Freunden oder aus Gewohnheit. Die restlichen Schüler organisieren den Sponsorenlauf, woraus eine Veranstaltung für die ganze Schule wird.

Marvin aus der sechsten Klasse erklärt derweil einer Frau den Weg zum Adventsbasar: "Hier gleich links und dann die Treppe hoch." Dort angekommen erblickt man das Engagement nicht nur in Form einer Spendensumme, sondern sieht einen Saal mit vielen aktiven Schülern, die Plätzchen und Weihnachtsartikel anbieten. Die Erlöse aus dem Verkauf werden ebenfalls gespendet, an den Deutsch-Ghanaischen Freundeskreis der Schule, der seit 25 Jahren besteht. Nachdem der Dank in einer Rede ausgesprochen ist und der Basar läuft, hat der Gründer von "Bäume für Menschen" Zeit für eine Feststellung: "Wenn der Baum stirbt, fällt die Erde ins Nichts", sagt Brenner. Schulleiter Härtel antwortet: "Das ist ein schöner Satz" und zeigt, wie sehr die Schule und die Organisation auf einer Wellenlänge sind.

© SZ vom 09.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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