Für Anwohner der Theresienwiese fangen bald die schlimmsten Wochen des Jahres an. Am 11. September beginnen Mitarbeiter des städtischen Baureferats, die Zufahrtsstraßen zum Bavariaring und zur Theresienhöhe mit massiven Absperrungen zu versehen. Dann herrscht bis einschließlich 5. Oktober rund um die Theresienwiese der jährliche Ausnahmezustand. Viele Parkplätze fallen während des Oktoberfests weg, als Ausgleich dafür gilt östlich der Theresienwiese bis zur Lindwurm- und Herzog-Heinrich- beziehungsweise Paul-Heyse-Straße, dass dort nur Bewohner mit Lizenz parken dürfen. Auch für Teile der Schwanthalerhöhe gilt diese Spezialregelung. Wer von außerhalb kommt und illegal dort parkt, muss in diesem Jahr tief in die Tasche greifen: Fremdparker werden erstmals gnadenlos abgeschleppt.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Autofahrer, die die strengen Verkehrsregelungen rund um die Wiesn missachteten, stark gestiegen. Immer mehr Wiesnbesucher nehmen offenbar in Kauf, einen Strafzettel zu kassieren, wenn sie dafür in unmittelbarer Nachbarschaft zum Oktoberfest parken können. "Wir sind immer am Überlegen, was wir für die Anwohner tun können", sagte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats am Montag der SZ. Dass Polizei und Kommunale Verkehrsüberwachung nun härter durchgreifen wollen, sei in einem gemeinsamen Konzept erarbeitet worden.
In einem Faltblatt, das derzeit an sämtliche Haushalte in unmittelbarer Umgebung der Theresienwiese verteilt wird, heißt es: "Um zu verhindern, dass Fremdparker die Stellplätze der Anwohner belegen, werden Polizei und Kreisverwaltungsreferat ihre Kontrollen in diesem Bereich verstärken. Falschparker müssen nicht nur mit einem Strafzettel rechnen - in diesem Jahr werden verbotswidrig abgestellte Fahrzeuge auch abgeschleppt." Und das wird richtig teuer. Statt eines bislang üblichen Knöllchens, das gerade mal so viel kostet wie zwei Maß Wiesnbier, müssen Fahrzeughalter ihr abgeschlepptes Auto künftig bei der Kfz-Verwahrstelle in der Thomas-Hauser-Straße gegen Bezahlung abholen: Mindestens 200 Euro sind dort fällig. Dazu kommen womöglich noch die Kosten für die Taxifahrt in den Münchner Osten.
Auf der Theresienwiese wird noch immer gewerkelt. Etwa eine Million Euro kostet der Auf- und Abbau eines Zeltes. Doch bis der Löwe brüllt, das Bier fließt und die Blaskapelle aufspielt, ist noch viel zu tun.
Obwohl Bavariaring und Theresienhöhe eigentlich für den Verkehr gesperrt werden, können Anwohner oder Berufstätige, die ausschließlich über diese beiden Straßen zu den Grundstücken gelangen, wieder eine Zufahrtserlaubnis beantragen. Kunden erhalten jedoch keine Sondergenehmigung.
Wie in den vergangenen Jahren ist das Gebiet rund um die Theresienwiese in verschiedene Zonen eingeteilt. Im weiteren Umfeld befindet sich vom 11. September an der Äußere Sperrring. Er wird begrenzt durch die Lindwurmstraße, Herzog-Heinrich- und Paul-Heyse-Straße, durch die Schwanthalerstraße sowie durch die Schießstätt-, Heimeran-, Ganghofer- Hans-Fischer- und Poccistraße. Hier dürfen Anlieger, also auch Geschäftskunden hineinfahren. Der Mittlere Sperrring besteht aus Bavariaring und Theresienhöhe. Dieser Abschnitt ist prinzipiell gesperrt, die angrenzenden Straßen werden durch Schranken zu Sackgassen. Die Zufahrten auf die Theresienwiese selbst sind seit 2011 mit ausfahrbaren Sicherheitspollern ausgestattet. Sie sollen es erschweren, dass Attentäter mit Fahrzeugen auf die Festwiese gelangen.
Drei herzförmige Fenster an der Front, ein Pferdegespann auf dem Dach: Die Wirtefamilie Able hat der Öffentlichkeit ihr neues Oktoberfest-Zelt vorgestellt. Der Marstall soll familienfreundlich sein - und überrascht mit seinem Farbkonzept.
Für Wohnmobile gelten übrigens vor und während des Oktoberfests im weiteren Umkreis der Theresienwiese Haltverbote. Wiesnbesucher mit Wohnmobilen können vier Orte mit sanitären Anlagen ansteuern: den Messe-Parkplatz am De-Gaspari-Bogen, die Campingplätze in Obermenzing oder Thalkirchen sowie die Westendstraße 208-210. Der Parkplatz an der Siegenburger Straße ist wegen der Spiele der Bayern-Basketballer im Audi Dome für Camper tabu.
Rund um die Theresienwiese werden auch wieder mehrere Taxizonen eingerichtet: entlang der Schwanthalerstraße zwischen Martin-Greif- und St.-Paul-Straße, in der Herzog-Heinrich-Straße bis zum Kaiser-Ludwig-Platz sowie an der Hans-Fischer-Straße. Dort befinden sich im Südteil der Theresienwiese auch Behindertenparkplätze.