Viertel-Stunde:Harry Potter trifft Rugby

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Mitten im Getümmel: Jennifer Jäger (Foto: Privat)

Am Wochenende nimmt Jennifer Jäger vom Team der Münchner Wolpertinger an den Deutschen Quidditch-Winterspielen im Nymphenburger Schlosspark teil

Von Birte Bredow

Kleine Burgen, verwunschene Brücken, der Apollo-Tempel und über allem eine Schneedecke - der Nymphenburger Schlosspark könnte die Kulisse für einen Märchenfilm sein. Da passt es, dass es an diesem Wochenende auch im benachbarten Sportpark Nymphenburg zauberhaft zugeht, wenn auch auf ganz andere Art und Weise. Denn dort finden die Deutschen Quidditch-Winterspiele statt. Quidditch, was?

Fantasy-Fans kennen die Ballsportart aus den Harry-Potter-Romanen. Seit 2012 gibt es in Deutschland Teams für "Muggel", also Menschen ohne magische Kräfte. Als Gastgeber sind die "Münchner Wolpertinger" dabei. An diesen Samstag, 14. Januar, kämpfen von 10 Uhr an insgesamt 17 Mannschaften um den Titel. Am Sonntag beginnt die erste Partie bereits um 9 Uhr.

Anders als bei Harry Potter fliegen die Quidditch-Spieler nicht auf einem Reisigbesen durch die Luft, sondern laufen mit einem Plastikrohr über den Platz. "Für Außenstehende sieht das schon lustig aus", sagt Jennifer Jäger, 24. Sie spielt seit April 2016 bei den "Münchner Wolpertingern". Der Sport enthält Elemente von Handball, Rugby und Völkerball. Vorrangig geht es darum, Punkte zu erzielen. Jede Mannschaft versucht also, einen Volleyball durch drei gegnerische Ringe zu werfen. Einen Bonus bekommt, wer den Schnatz fängt - bei Harry Potter ist das ein widerspenstiger goldener Ball. Dargestellt wird er bei den Turnieren von einen Spieler, der eine Socke mit Tennisball hinten in seinen Hosenbund gesteckt hat. Sie muss herausgezogen werden.

Die meisten Quidditch-Mannschaften geben sich Namen aus den Romanen. Das fand ihr Team aber langweilig, erzählt Jäger: "Wir wollten das Harry-Potter-Universum mit bairischen Fabelwesen zusammenbringen." Daraus entstanden die "Münchner Wolpertinger".

Bei Schnee und Regen läuft das Turnier weiter, nur bei heftigem Niederschlag wird es unterbrochen. Entscheidend bei der Wahl des Austragungsortes war die Nähe zum märchenhaften Schloss Nymphenburg nicht, sagt Juliane Schillinger vom Deutschen Quidditchbund. Aber es sei ein "netter Bonus".

© SZ vom 14.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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