Viertel-Stunde:Die ganze Welt in Haidhausen

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Hier daheim: Christiane Pfau liebt Haidhausen. (Foto: Robert Haas)

Christiane Pfau hat die Kunst der ganzen Stadt im Blick, aber sie kann sich kaum vorstellen, woanders zu wohnen als in dem Viertel rund um den Pariser Platz

Von Renate Winkler-Schlang

Christiane Pfau, Inhaberin einer Presseagentur für Kultur und Architektur, Gründerin und Herausgeberin der Monatszeitung Münchner Feuilleton , lebt mit ihrer Familie am Pariser Platz; Haidhausen ist ihre Heimat. Christiane Pfau ist eine One-Woman-Show, die bei Bedarf Verstärkung in ihrem "zweiten Wohnzimmer" an der Breisacher Straße findet, ihrem Büro. Und sie findet es nur wunderbar. Schon als Jugendliche, aus Ebersberg kommend, war Haidhausen für sie stets der Anfang und das Ende eines München-Ausflugs - ach was: Es war ganz einfach München. Ein Jahr hat sie in Rom verbracht, doch auch während des Studiums der Theaterwissenschaft lebte sie in Haidhausen, dann kurz mal Klenzestraße, und nun wieder und "für immer Haidhausen", ihr Dorf. So gesehen sei sie wirklich eine echte Landpomeranze, scherzt Pfau. Es kostet sie ja quasi schon Überwindung, die Rosenheimer Straße zu überqueren.

In dieser wahnsinnig vertrauten, überschaubaren Welt fallen die mobilitätsbedingten Zeitverluste weg, immerhin liegen ja auch der Gasteig und die Muffathalle, wo sie für Kunden wie Spielart Festival oder Biennale oft hin muss, in ihrem Fußradius. "Und in die Oper oder die Kammerspiele, da bringt mich unsere 19er-Tram."

Wie andere eingefleischte Haidhauser schwärmt die 48-Jährige davon, dass es dort einfach alles gibt - vom Bäcker bis zum Kaufhaus. Und bei der Kassiererin im Supermarkt fragt sie immer nach den Kindern - deren Krippe, Kindergarten, Schule, Hort und Gymnasium natürlich auch ganz nah sind.

Die wöchentlichen Sitzungen des Redaktionsteams, das Pfau fürs Münchner Feuilleton um sich schart, finden auch immer in Haidhausen statt. In Pfaus intensiv bewohntem, gemütlichem, aber ein wenig fußkaltem Büro. Und am ersten Freitag im Monat, wenn das neue Heft endlich raus ist, wird regelmäßig gefeiert. Die Autoren haben dafür zwei Stammadressen im Viertel - wo sonst? Erst in die Fortuna Café-Bar an der Ecke Metz-/Sedanstraße, dann Flammkuchen bei Bozo & Loui an der Pariser Straße. Kein Wunder also, dass Christiane Pfau sagt: "Ich will nirgendwo anders wohnen. Nie!"

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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