Tunnel-Pläne für Englischen Garten:Spende für die Wiedervereinigung

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59 Millionen Euro soll das geplante Tunnel-Projekt für die Wiedervereinigung des Englischen Gartens kosten. Die erste Million ist bereits eingesammelt. Und auch ein prominenter Tunnel-Fan hat bereits eine Spende angekündigt.

Alfred Dürr

Die erste Million Euro, um die Wiedervereinigung des Englischen Gartens zu bezahlen, ist da. Die Allianz Umweltstiftung hat diese Summe bewilligt und bringt damit weitere Bewegung in das geplante Tunnel-Projekt.

So soll der Englische Garten aussehen, wenn die Initiatoren des Tunnel-Plans genügend Geld aufbringen. (Foto: Simulation: Sunpatrol)

Die Initiatoren, das Schwabinger Architektenpaar Petra Lejeune und Hermann Grub, halten die Zusage für einen entscheidenden Schritt zur Realisierung des Vorhabens. 59 Millionen Euro sind für den Tunnel und die Wiederherstellung der Oberfläche veranschlagt. Die erste Million sei eine Initialzündung, die nun auch andere Unterstützer animieren soll.

Es gibt Projekte, über die darf man nicht diskutieren, die muss man machen", sagt Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung. Die Idee, die beiden durch eine Verkehrsschneise getrennten Teile des Parks zusammenzuführen, sei bei Bürgern und Politikern nur auf positive Resonanz gestoßen. Das Problem ist nach wie vor aber die Finanzierung.

Für eine Münchner Umweltstiftung gebe es kein schöneres Projekt, als die Wiedervereinigung des Englischen Gartens, sagt Spandau. Nur für diesen Zweck sei die Million vorgesehen. Sollte das Vorhaben scheitern, werde das Geld für andere Maßnahmen der deutschlandweit agierenden Stiftung ausgegeben.

Diese war 1990 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Allianz AG gegründet worden. Das Stiftungsvermögen beträgt 50 Millionen Euro. Zu den Aktivitäten zählen unter anderem die Neugestaltung von Grünflächen in Berlin, Leipzig, Erfurt, Frankfurt am Main und Görlitz.

Vor genau einem Jahr hatte Spandau für die sogenannte Machbarkeitsstudie zum Bau des Tunnels unter dem Englischen Garten und für eine Ausstellung am Chinesischen Turm 190.000 Euro zugesichert. Damals habe man sich noch mit Plänen beschäftigt, jetzt gehe es schon um das Sammeln von Geld. Spandau: "Es ist unglaublich, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist."

2012 wird für das Projekt ein entscheidendes Jahr. "Bis Ende des kommenden Jahres müssen wir Klarheit über die Finanzierung haben, ansonsten ist es vorbei", sagt Grub. Aber es gibt für ihn keinen Grund zum Pessimismus.

Der frühere bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon hatte im vergangenen Sommer eine Beteiligung des Freistaats in Aussicht gestellt. Die Rede war von neun Millionen Euro. Die Politiker im Rathaus befürworten das Projekt, sind aber in einer schwierigen Lage. Das Bauwerk im Englischen Garten steht nämlich in Konkurrenz zu anderen vehement von Anwohnern geforderten Unterführungen an stark befahrenen Straßen.

Jetzt gehe es darum, einen hohen Anteil an den 59 Millionen Euro durch Spenden zu erzielen, sagt Petra Lejeune. Ein weiterer prominenter Unterstützer hat sich schon gemeldet. Alt-Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel - während seiner Amtszeit wurde der Mittlere Ring durch den Englischen Garten gebaut - ist angetan von der Wiedervereinigung. Seine Sympathie, so ließ er die Initiatoren wissen, wolle er auch durch eine Spende zum Ausdruck bringen.

© SZ vom 17.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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