Tourismus:Kaum Zimmer mit Dusche

Die Zahl der Gäste, die in Freisinger Hotels und Gasthöfen übernachten, ist erst vor einigen Jahren stark angestiegen. In der Regel bleiben sie nur wenige Tage.

Von Petra Schnirch, Freising

Den Domberg haben die Freisinger in einer Werbebroschüre einst als Ort gepriesen, an dem man "das Lob erlauschen kann, das eine große Zeit hier hinterlassen hat". Und von Weihenstephan aus trugen die Studenten schon 1977 "den Namen ihrer Fakultät um die Erde".

Trotz dieser blumigen Worte, mit denen die Stadt Freising vor 40 Jahren um Besucher warb, blieb die Zahl der Übernachtungen in der Mitte der Siebzigerjahre ziemlich überschaubar. Dank der S-Bahn, die wenige Jahre zuvor ihren Betrieb aufgenommen hatte, wurde die traditionsreiche Stadt für viele Münchner als Ausflugsort attraktiv. Im Fremdenverkehrsjahr 1974/75 - diese Zahlen waren Ende Mai 1977 verfügbar - zählte Freising jedoch nur 16 090 Besucher, darunter 1294 aus dem Ausland, die in einem der sieben Hotels und Gaststätten übernachteten. In vieren gab es bereits Zimmer mit Dusche, Privatquartiere existierten keine. 8000 weitere Gäste zählte das Bildungszentrum im Kardinal-Döpfner-Haus.

Touristen bleiben im Schnitt nur ein bis zwei Tage

Zum Vergleich: 2016 kam Freising auf 367 467 Übernachtungen und 251 493 Gästeankünfte, die Hälfte der Besucher stammte aus dem Ausland. Nicht verändert hat sich, dass die Touristen im Schnitt ein bis zwei Tage in der Stadt bleiben. Ganz anders war damals allerdings die Arbeitsweise: Etwa 100 Anfragen pro Monat erhielt der Fremdenverkehrsbeauftragte 1977 aus dem ganzen Bundesgebiet. Jeder Brief wurde persönlich beantwortet und mit einem Prospekt zurückgeschickt.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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