Abschied von einer Grande Dame der Politik: Am Montag haben rund 500 Menschen der langjährigen FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Bücher die letzte Ehre erwiesen.
Auch Bundespräsident Joachim Gauck, hier im Gespräch mit dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, nahm an der Trauerfeier teil.
Die Trauerfeier fand in der Pfarrkirche St. Lukas in München statt. Bedford-Strohm würdigte Hildegard Hamm-Brücher in seiner Predigt als eine im besten Sinne "streitbare Protestantin". So setzte sie sich in der bayerischen Landeskirche entschieden dafür ein, dass auch Frauen Pfarrerinnen werden dürfen.
Vor den 500 Gästen, unter ihnen zahlreiche Vertreter aus der Bundes- und Landespolitik, sprach auch Florian Hamm über seine Mutter und ihr Engagement. Sie habe schon Angst davor gehabt, mit ihrer Haltung nicht akzeptiert zu werden, "aber sie hat uns vorgelebt, dass diese Ängste zurückgestellt werden können und dass man Überzeugungen niemals verrät".
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter würdigte Hamm-Brücher als Vorkämpferin für die Gleichberechtigung. Durch ihren Einsatz habe sie bewusst gemacht "dass eine Demokratie, in der nur die eine Hälfte der Bevölkerung wirklich etwas zu sagen hat, nicht lebensfähig ist".
Hildegard Hamm-Brücher soll für ihre Verdienste ein Ehrengrab der Stadt bekommen. Die Beerdigung selbst findet im engsten Familienkreis statt.