Tierpark Hellabrunn:Geburtstagsparty bei den Eisbär-Zwillingen

Bei der Geburt so groß wie Meerschweinchen, jetzt schon 80 und 90 Kilo schwer: Die Eisbären-Zwillinge Nela und Nobby werden ein Jahr alt. Wie es sich für einen ersten Geburtstag gehört, gibt es Torte und bunte Geschenke.

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(Foto: dpa)

Wenn menschliche Babys in ihrem ersten Jahr an Gewicht so zulegen würden wie neugeborene Eisbären, dann würden sie am Geburtstag gut 400 Kilogramm wiegen: Vor einem Jahr, am 9. Dezember 2013, kamen in Hellabrunn zwei weiße Bündelchen auf die Welt, so groß wie Meerschweinchen und nicht mal ein Kilogramm schwer. Jetzt sind Nobby und Nela schon 80 und 90 Kilo schwer und etwa halb so groß, wie sie als Erwachsene sein werden. Wie es sich für einen ersten Geburtstag gehört, gab's eine Torte, die in diesem Fall aus Obst bestand, Erdbeeren, Äpfel, Mango und Ananas in Wasser eingefroren; die Kerze darauf bestand aus Fruchtsaft und die Flamme aus Sahne.

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(Foto: dpa)

Rechte Kindsköpfe sind Nela und Nobby trotz ihrer Größe immer noch, allerdings leichter zu befriedigen als die menschlichen, was die Geschenke betrifft: Nela macht sich zunächst über die Torte her, Nobby hingegen entdeckt einen Baustellenhut, auch Verkehrskegel genannt - und das ist nun das schönste Spielzeug von allen, die Schnauze hineinstecken, das Ding balancieren, ins Wasser schmeißen und wieder herausholen - Giovanna, die Mutter der beiden und Menschenmüttern in dieser Beziehung nicht unähnlich, betrachtet ihre Kinder dabei mit erschöpftem Stolz. Der Vater, Yoghi, hingegen wird noch ferngehalten: Sein Umgangsrecht beschränkt sich im Moment noch auf Begegnungen am so genannten Schmusegitter, eine metallene Abtrennung, die bewirken soll, dass der Vater seine Kinder kennenlernen kann, ohne sie gleich zu fressen, was bei Eisbären gelegentlich vorkommt.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Yoghi und Giovanna, beide mit Migrationshintergrund, nämlich in Italien geboren, leben seit 2010 in wilder Ehe im Tierpark Hellabrunn. An Ostern 2013 waren sich die beiden über die Familienplanung einig und schritten auch gleich zur Tat. Die Geburt im darauffolgendem Dezember war insofern eine Sensation, als der Vorgang zum ersten Mal von einer Überwachungskamera in Farbe aufgezeichnet wurde - davon erhofften sich Zoologen wertvolle Erkenntnisse über eine Prozedur, die sich sonst meistens im Verborgenen abspielt.

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(Foto: REUTERS)

So sahen die beiden einmal aus: Vier Monate nach ihrer Geburt gab der Tierpark die Namen der beiden Eisbärbabys bekannt - Nela und Nobby, hier mit Mama Giovanna. Mehr als 20 Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen haben sich beim Zoo um eine Patenschaft beworben, die einen fünfstelligen Betrag im Jahr kostet. Zum Zug kamen...

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(Foto: Stephan Rumpf)

... der Tierfotograf Norbert Rosing (r.) und Emanuel Clemm von einer Münchner Kaffeerösterei. Ersterer hatte Eisbären für National Geografic in ihrer natürlichen Umgebung abgelichtet, er ließ das Hellabrunner Tier nach sich selbst benennen und besteht darauf, dass es Norbert gerufen wird, wenn es größer ist. Clemm benannte den Bären ...

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(Foto: dpa)

... nach einer Tante. Er kündigte an, nun Eisbärenprodukte in seinem Kaffeesortiment anzubieten. Eine Werbemaßnahme sei die Patenschaft aber nicht, beteuerte er damals.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Nela und Nobby war der Trubel um ihre Bärenperson in ihrem ersten Lebensjahr naturgemäß egal. Sie planschten lieber im Wasser...

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(Foto: Stephan Rumpf)

... und wunderten sich auch nicht über die alberne Tafel in ihrem Gehege.

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(Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr hat er Nachwuchs die Besucher entzückt und einige wichtige Fragen geklärt, zum Beispiel: Was fressen Eisbären so? Na klar: Wassermelonen.

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(Foto: dpa)

Zu Beginn ihres ersten Ausflugs in das Freigehege waren die beiden Fellknäuel noch etwas zurückhaltend und blieben lieber in Mamas Nähe...

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(Foto: Getty Images)

... doch das änderte sich schnell.

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(Foto: dpa)

Vorsichtshalber hatte man im Tierpark Sträucher und andere Blick-Hindernisse entfernt, sodass möglichst viele Menschen freie Sicht auf die Eisbären-Babys haben.

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(Foto: dpa)

Die beiden Eisbären - ein Junge und ein Mädchen - wurden am 9. Dezember 2013 geboren. Es war die erste Eisbärengeburt, die in Farbe gefilmt wurde, von einer Überwachungskamera, in deren Aufnahmebereich sich Mutter Giovanna während der Geburt dankenswerterweise aufhielt.

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(Foto: Getty Images)

400 Gramm waren die beiden Babys jeweils schwer, und nicht größer als ein Meerschweinchen. Dass dem Tierpark damit zwei neue Sensationen beschert worden waren, stand noch nicht fest.

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(Foto: dpa)

Eisbären haben von allen im Zoo geborenen Tieren die niedrigsten Überlebensraten, 70 Prozent überstehen die ersten vier Wochen nicht. Doch es gab nur gute Nachrichten aus dem Mutter-Kind-Haus - und inzwischen haben sie schon ein ganzes Jahr in München verbracht.

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(Foto: Getty Images)

Auch wenn die Kleinen offensichtlich keine Scheu haben, sich in dem für sie noch unbekannten Gelände zu bewegen - Mutter Giovanna muss immer in der Nähe sein.

© Süddeutsche.de/stha/tba/kmb/wolf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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