Vietnamesisches Treffen mit Karaoke

Treffen? Das ist ein dehnbarer, von Kultur zu Kultur recht unterschiedlich interpretierter Begriff. Während der gemeine Münchner sich dafür gerne an den Tresen einer Bar stellt, wird es mit Kim Ha Pham, 54, schon mal laut, lecker und lustig zugleich. Einmal im Monat leitet sie nämlich das Vietnamesische Treffen im Nachbarschaftstreff der Messestadt Riem, rund zehn Familien nehmen regelmäßig daran teil. "Wir essen und unterhalten uns, und manchmal gibt es auch Karaoke", sagt die gebürtige Vietnamesin, die seit mehr als 20 Jahren in München lebt. Einmal ging es im Bus zu den Sehenswürdigkeiten der bayerischen Landeshauptstadt; aber auch zum Arzt oder zum Rechtsanwalt begleitet Kim Ha Pham ihre Landsleute, springt etwa ein, wenn es mit der deutschen Sprache hapert. Dass man sich unter Nachbarn hilft, findet sie völlig selbstverständlich. Sie sei vielmehr geschockt gewesen, als sie kürzlich vom Tod eines Hausbewohners erst etliche Tage später erfahren habe. Ihre Gruppe im Nachbarschaftstreff, die im Übrigen auch Deutschen offensteht, leitet sie ganz demokratisch. Dazu gehört auch: Hat Kim Ha Pham einmal keine zündende Idee, was man als Nächstes unternehmen könnte, zieht sie ganz einfach die anderen Gruppenmitglieder zu Rate.