Thema des Tages:Prunkvolles Ambiente

(Foto: FFF Bayern)

München ist nicht immer München, wenn es als Kulisse dient. Es kann auch zu Venedig oder Paris werden. Die Residenz mit ihren verschiedenen Baustilen zum Beispiel war wiederholt Drehort, auch für die jüngste Verfilmung der "Drei Musketiere", einem aufwendigen Historienspektakel im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Im Antiquarium entstanden Innenaufnahmen der Venedig-Szenen. Für den größten Renaissancesaal nördlich der Alpen war das eine Premiere, er war vorher noch nicht für den Film entdeckt worden. Im Hofgarten entstand die Szene, in der Louis XIII. den Musketier D'Artagnan um Rat in Liebesdingen bittet und Königin Anna im Pavillon auf ihn wartet. Der Diana-Tempel bot dafür das geeignete Ambiente. Die Schlussszenen entstanden im Schloss Schleißheim. Der Festsaal des Neuen Schlosses wurde als Arbeitszimmer des Kardinals Richelieu genutzt. Auch auf Herrenchiemsee, in Burghausen, Bamberg und Würzburg wurde gedreht. "Ohne Bayern hätten wir diesen Film nicht drehen können", betont Regisseur Paul W. S. Anderson. Dabei hatte er ursprünglich ausschließlich Studioaufnahmen geplant. "Als er dann aber die wunderbaren Schlösser gesehen hat, wollte er alle Szenen an Originalschauplätzen drehen", sagt Produzent Robert Kulzer, ein gebürtiger Oberpfälzer. Die Schauspieler und Mitarbeiter der Filmcrew hätten "Bauklötze gestaunt". Es muss freilich nicht immer geschichtlicher Stoff sein, dem Bayerns Prunkbauten einen Filmrahmen geben: Für den Fantasyfilm "Mara und der Feuerbringer" über ein Mädchen, das zur Seherin wird, wurde einer der Innenhöfe in einen Mittelaltermarkt verwandelt und der Kampf mit einem Drachen inszeniert.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: