Es passiert nicht alle Tage, dass sich eine Stadt einen Theater-Neubau gönnt. Auf dem Münchner Viehhofgelände soll es in wenigen Monaten losgehen - der Stadtrat hat einen Generalübernehmer mit Planung und Bau des neuen Volkstheaters beauftragt. Bis zum Sommer 2021 soll auf dem Areal an der Zenetti-/Tumblingerstraße ein knapp 131 Millionen Euro teures Bühnenhaus mit zwei Sälen und einem Multifunktionsraum entstehen. Die schwäbische Firma Georg Reisch übernimmt bis zur schlüsselfertigen Übergabe die komplette Verantwortung für das Projekt und muss auch etwaige Mehrkosten tragen. "Das Angebot hat nicht nur die Jury, sondern auch den Stadtrat überzeugt", erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Damit kann nun eines unserer ambitioniertesten Kulturbauprojekte rasch realisiert werden."
Geplant ist - in Anlehnung an die rotbraunen Zenetti-Bauten der Umgebung - ein modernes Backsteingebäude, dessen Entwurf die Jury im Vergabeverfahren überzeugt hatte. Nach der Fertigstellung kann das Volkstheater-Ensemble aus seinem jetzigen provisorischen Domizil an der Brienner Straße in ein professionelles Theatergebäude umziehen, in dem anders als in der Maxvorstadt auch die Probenbühne und die Kulissenräume ihren Platz haben. Der Mietvertrag in der früheren Sporthalle des Bayerischen Fußballverbands läuft allerdings nur bis Ende 2020, für die Übergangszeit von einigen Monaten sind noch Verhandlungen notwendig.