Zukunft:Kinderreiches Herrsching

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Gemeinde beschäftigt sich mit dem Betreuungsbedarf der nächsten Jahre

Von Marcella Rau, Herrsching

Über einen Mangel an jungen Neubürgern kann sich der Ort nicht beklagen, das geht aus dem Bericht der Diplomgeografin Heike Pethe hervor. Sie war von der Gemeinde beauftragt worden, anhand einer Einwohner- und Kinderbedarfsprognose den zukünftigen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen zu ermitteln.

Vor allem durch Zuzüge wird Pethe zufolge die Einwohnerzahl wohl weiter anwachsen. Sie rechnet damit, dass 2025 etwa 11 165 Einwohner im Ort leben werden; derzeit sind es knapp 10 000. Eine überdurchschnittliche Geburtenrate von 1,84 Kindern pro Frau trägt zusätzlich dazu bei, dass sich die Zahl der Kinder unter zehn Jahren im Gemeindegebiet von 1017 im Referenzjahr 2016 bis 2025 um etwa 140 Kinder erhöhen wird. Lauter zusätzliche Kinder, für die noch die Betreuung fehlt.

Doch hier ist die Prognose für Herrsching nicht allzu negativ. Acht zusätzliche Gruppen müssten letztlich im Gemeindegebiet geschaffen werden, wobei die Hälfte davon auf Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren entfällt. Daneben gehen noch eine Hort- und drei Kindergartengruppen ab. Alleine vier weitere Gruppen sollen jedoch nach der geplanten Erweiterung des Kindergartens Kunterbunt zum Kinderhaus entstehen.

Derzeit besuchen 38 Prozent der Herrschinger Kinder unter drei Jahre eine Kinderkrippe. Das ist im bayernweiten Vergleich eine relativ hohe Quote, die für den Landkreis und die Region München aber durchaus üblich ist. Während bei Kindergartenplätzen bereits eine weitestgehende Vollversorgung besteht, rechnet Pethe mit einer deutlichen Nachfragesteigerung nach Krippen- und Hortplätzen, sodass hier Nachbesserungsbedarf vorhanden ist. Jedoch, so Pehte, müsse man auch bedenken, dass sich im Bereich der Nachmittagsbetreuung durch politische Entscheidungen in den nächsten Jahren noch einiges ändern könnte, sodass für die Betreuung von Schulkindern derzeit keine definitive Prognose möglich ist.

Bei all dem müsse man jedoch auch bedenken, dass es nicht alleine damit getan sei, mehr Platz für Kinder zu schaffen, betont Gemeinderätin Christiane Gruber (BG). Schließlich müsste auch ausreichend Personal für deren Betreuung gefunden werden. Um dies sicherzustellen, dürfe man den Mangel an bezahlbarem Wohnraum nicht aus den Augen verlieren, so die Kommunalpolitikerin.

© SZ vom 21.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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