Wörthsee:Zugeparkte Seestraße

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Eng wird's in der Seestraße in Steinebach, wenn zum Anlieferverkehr auch noch Falschparker kommen. (Foto: Nila Thiel)

Gerade im Sommer erstickt die Gemeinde im Verkehr

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Die Gemeinde Wörthsee drückt aufs Gas. Um den Verkehr am Ort endlich in den Griff zu bekommen, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch etliche Entscheidungen getroffen. Die weitreichendste: Das Planegger Ingenieurbüro Ingevost wird eine detaillierte Verkehrsuntersuchung machen. Die ersten Zählungen haben bereits am 27., 28. und 29. Juli stattgefunden, am Freitag von 0 bis 24 Uhr und am Samstag und Sonntag jeweils von 6 bis 20 Uhr. In der Sitzung ging es jetzt darum, wie viele Stunden Verkehrsplaner Christian Fahnberg und sein Team auswerten sollen - eine Kostenfrage. Aber die Gemeinderäte waren sich einig: alle. "Wir brauchen verlässliche Zahlen", sagte Bürgermeisterin Christel Muggenthal.

Die Zähler standen an den Knotenpunkten "Pizzakreuzung", Seestraße/Maistraße und Etterschlager/Maistraße. Das Ergebnis der Auswertung ist auch wichtig für eine eventuelle Einbahnregelung in der Etterschlager, Mai- und Seestraße in den Sommermonaten. Bei schönem Wetter herrscht regelmäßig Chaos in Steinebach, wenn die Ausflügler Parkplätze möglichst direkt am See suchen. Einbahnstraßen, das weiß Fahnberg, ziehen zwar nicht mehr Verkehr an, "aber man ist länger unterwegs und hat mehr schlechte Luft". Auf Vorschlag des Experten sollen auch die Verkehrsströme an der Ecke Etterschlager/Kuckuckstraße gezählt werden, außerdem hat der Gemeinderat die Erfassung der Autokennzeichen in Auing und Etterschlag in Auftrag gegeben. Damit soll festgestellt werden, wie hoch der Anteil am Durchgangsverkehr ist. Die Zählarbeit den Smileys zu überlassen, hält Fahnberg für keine gute Idee. Sie seien viel zu ungenau.

Die mittlerweile unzumutbare Situation durch Falschparker an der Seestraße möchte Wörthsee-Aktiv ändern und hat eine entsprechenden Antrag gestellt. Der Gehweg auf der Seeweite sei bereits ab Mittag zugeparkt, für Fußgänger und Radler kein Durchkommen mehr, kritisierte Dirk Bödicker. Poller seien entfernt, sogar eine Straßenlaterne sei kürzlich umgefahren worden. Vor allem vor dem Seehaus Raabe sei die Situation unzumutbar.

Die Geschäftsleitende Beamtin Christa Heintel bestätigte, dass Poller wegen der Anlieger umgesägt worden seien. Sie hätten deswegen nicht mehr richtig rangieren können, um aus oder in ihre Grundstücke zu kommen. Die Verwaltung plädierte dafür, auf beiden Seiten ein absolutes Halteverbot einzurichten und dann auch wieder Poller aufzustellen. Das war Thomas Bernhard (Freie Wähler) zu viel. Das eingeschränkte Halteverbot auf der see-abseitigen Lage zwischen Rathaus und Seehaus sollte bleiben, "der chaotische Bereich ist doch zwischen Seehaus und Maistraße". Dem stimmte der Gemeinderat zu. Zusätzlich solle aber noch zwischen Rathaus und Wasserwachtstation das Schild "Rettungsweg" angebracht werden. Dann wird dort das Parken teuer. "60 Euro und ein Punkt", wusste Franz Polz (CSU-Fraktion).

Die Kommunalen Verkehrsüberwacher seien momentan täglich da, sagte Muggenthal. Arbeit gibt es genug. Auch am Badeplatz Rossschwemme werde unmöglich geparkt. Der Antrag des Windsurfclubs Wörthsee, dort Abstellplätze für Wohnmobile von Mitgliedern auszuweisen, wurde abgelehnt.

© SZ vom 04.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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