Mit 36 Flüchtlingen leben in Wörthsee relativ wenige Asylbewerber. Nur Feldafing liegt mit 18 noch darunter. Die Männer, Frauen und Kinder in Wörthsee kommen aus Nigeria, Syrien, Irak und Palästina beziehungsweise Libanon. Sie sind in je zwei Unterkünften in Etterschlag und in Steinebach untergebracht. "Einige von ihnen sind schon seit fast drei Jahren bei uns und bangen noch um ihre Anerkennung als Flüchtlinge. Einige sind schon anerkannt - manche genießen leider nur subsidiären Schutz - und dürfen mangels Wohnraum noch eine Zeitlang in den Asylunterkünften wohnen bleiben", schreibt Beate Schnorfeil auf der Homepage "Wörthsee hilft". Von Anfang an hat sich die ehemalige Gemeinderätin und Unternehmerin Elli Unverdross um die Flüchtlinge gekümmert. Seit 1. Mai ist sie als Koordinatorin für Asyl und Soziales bei der Gemeinde Wörthsee in Teilzeit beschäftigt. Ihre Aufgabe geht sie mit viel Elan, Engagement und manchmal auch mit viel Wut an. Nicht gegen die Flüchtlinge, sondern gegen die Behörden. Vor allem die Situation im Landratsamt, Abteilung Ausländerwesen, war und ist für sie unzumutbar.
Ein Beispiel: An einem Montag im Juni wurde sie von der "Ehrenamtskoordination Asyl" darüber informiert, dass am nächsten Tag eine achtköpfige afghanische Familie von Gilching nach Wörthsee übersiedelt werde. Als Folge davon musste das noch in der Unterkunft lebende Ehepaar "in eine nicht renovierte Ex-Arztpraxis in Starnberg ohne Küche und Dusche oder alternativ in eine Containeranlage" umziehen. Obwohl die Wörthseer Asylhelfer für das Ehepaar zum 1. September eine Wohnung gefunden hätten. "Ich bin stinksauer bezüglich der Vorgehensweise", schrieb Unverdross an das Landratsamt. Momentan leben im Landkreis Starnberg 1771 Flüchtlinge in 54 Unterkünften. Davon sind 369 Fehlbeleger. Zudem sind 62 unbegleitete Minderjährige registriert, die der Landkreis betreut, die aber in Einrichtungen außerhalb des Kreises leben..