Wörthsee:Große Hilfsbereitschaft

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In Wörthsee wollen 150 Frauen und Männer Asylsuchende unterstützen

Die Wörthseer haben großes Interesse an einem Helferkreis Asyl. Etwa 150 Frauen und Männer kamen am Montagabend zu einem ersten Treffen. Das freute nicht nur Bürgermeisterin Christel Muggenthal, sondern auch Moderatorin Ildiko Gaal-Baier vom Bundesprogramm "Willkommen bei Freunden - Bündnisse für junge Flüchtlinge". Auch viele junge Leute waren unter den Besuchern. Muggenthal gab einen Überblick über die aktuelle Lage. Derzeit hat Wörthsee drei dezentrale Unterkünfte für Asylbewerber. Das Alte Rathaus wurde saniert und kann am Wochenende wieder bezogen werden. Allerdings werden es nicht mehr als 20 Bewohner sein wie zuvor, sagte Muggenthal. Das alte Haus vertrage nicht so viele Menschen. Ansonsten bestehe wieder die Gefahr von Schimmelbildung. In der ehemaligen Praxis beim "Tengelmann" leben neun Personen, in der Inninger Straße in Etterschlag elf Männer, Frauen und Kinder. Dem Landratsamt sei außerdem von privat ein Einfamilien-Haus in Etterschlag angeboten worden. Dort wird kommende Woche eine sechsköpfige Familie aus Afghanistan einziehen.

Erst im September soll die Containeranlage für 144 Flüchtlinge in Etterschlag fertig sein. Ende des Jahres werden in Wörthsee voraussichtlich 180 Asylbewerber leben. "Dann brauchen wir viele Helfer", sagte Muggenthal. Selbst wenn die Zahl der Flüchtlinge momentan zurückgehe, werde der Zuzugsdruck die nächsten Jahre bleiben. Seit zwei Jahren kümmert sich ein kleiner Helferkreis um Elli Unverdross um die Asylsuchenden in Wörthsee. Beate Schnorfeil und Mariana Schlegel berichteten am Montag aus ihrer Arbeit, die nicht immer leicht ist. Vom Einkleiden über Arztbesuche, Behördengänge, Deutschkurse, Nachhilfe, bei Kindergartenplätzen und Schule bis hin zum richtigen Mülltrennen reicht die Unterstützung. Trotzdem: "Helfen macht von Anfang an Spaß", sagte Schnorfeil.

Auf den Stühlen waren am Montag Anmeldebögen ausgelegt, auf den Name, verschiedene Themen der Unterstützung und die mögliche Zeit abgefragt wurden. 83 Stück kamen ausgefüllt zurück. Mugggenthal kündigte die Schaffung einer Koordinationsstelle an, die den Helferkreis vor allem in bürokratischen Dingen entlasten könne. Am 4. April findet im Rathaus ein erstes Treffen der Arbeitsgruppen statt. Geplant sind die Bereiche Versorgung, Beratung, Fortbildung und Arbeit sowie Freizeit. Wer sich vorher schon einlesen möchte: www.refugeeguide.de ist eine lohnende Andresse.

© SZ vom 16.03.2016 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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