Wörthsee:Erneute Diskussion ums Raabe-Areal

Bauwerber wird ausgebremst

Von Christine Setzwein

Wörthsee - Eine attraktive und gemütliche Ortsmitte mit Kirche und Wirtshaus, dazu Apotheke, Friseur und Zeitschriftenladen, so wünschen sich die Wörthseer das Quartier um Raabes' Kirchenwirt in Steinebach. Das wünscht sich auch der Gemeinderat und sicher auch der Investor, der das Raabe-Grundstück kauft, überplant und bebaut. Aber während die Gemeinde darauf besteht, dass die stark ansteigende Hanglage unbebaut bleiben soll, hat die Erdenboden GmbH & Co KG andere Interessen. Das Unternehmen aus Grünwald, das auf seiner Homepage das Ziel angibt, "eine optimale wirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Durch die maximale Ausnutzung des Baurechts ergeben sich Vorteile für Käufer und Verkäufer", hat in der jüngsten Sitzung einen Bauantrag für zwei Wohngebäude mit Tiefgarage an der Weßlinger Straße 3 gestellt. Doch daraus wird vorerst nichts. Der Gemeinderat beschloss einstimmig eine Veränderungssperre für den Geltungsbereich des Bebauungsplans "Steinebach-Areal Kirchenwirt", der gerade aufgestellt wird.

Zu hoch, zu groß, außerhalb des Bauraums und vor allem viel zu weit in den Hang hinein seien die zwei Gebäude und widersprächen damit den Vorgaben des Bebauungsplans, hieß es. Zu den Zielen des Regelwerks gehört vor allem der Erhalt des prägnanten Wirtshauses gegenüber der St. Martinskirche und der Gaststätte im Erdgeschoss. Außerdem soll Platz für Einzelhandel und für Dienstleister geschaffen werden, und natürlich sind auch Wohnungen vorgesehen. Aber nicht im Steilhang. Die Veränderungssperre gilt zwei Jahre lang. Gebaut werden dürfte allerdings auch vorher schon - wenn sich der Antragsteller an die Vorgaben des Bebauungsplans hält.

© SZ vom 20.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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