Schon vor zwei Jahren hat sich Johannes Englmeier als Pächter für den Kiosk an der Maistraße beworben. Doch der Wörthseer Gemeinderat gab damals dem Fischhändler Mato Pichota den Vorzug. Der Vertrag mit dem Herrschinger wurde jetzt unter anderem wegen der vielen Beschwerden der Anlieger über Lärmbelästigung nicht mehr verlängert. In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend stellte Englmeier sein Konzept für die Versorgung der Badegäste vor.
Remmidemmi wie in den vergangenen zwei Jahren soll es am kleinsten Wörthseer Badeplatz nicht mehr geben. "Es werden keine Tische und Stühle aufgestellt", sagte Englmeier. Der alte Kiosk soll nur als Lager und zum Spülen genutzt werden. Aber auch dafür braucht Englmeier eine Gaststättenkonzession. Um sie zu bekommen, muss er das Gebäude erst einmal sanieren, denn dessen Zustand habe über den Winter sehr gelitten. Damit die Kinder nicht immer über die Straße laufen müssen, will er Getränke, Eis, Kaffee und Kuchen und kleine Gerichte auf der Seeseite ausgeben: in einem alten Renault Estafette. Der Oldtimer weckt Kindheitserinnerungen bei dem fast 51-Jährigen. Englmeier ist in Frankreich aufgewachsen, und dort war die Estafette der traditionelle Eisdielenwagen. Im Hauptberuf ist der Walchstadter Koch. Er hat in Sterne-Restaurants in Paris, London und München gearbeitet und dann zehn Jahre lang eine Betriebskantine der gehobenen Art in München geleitet. 2012 machte er sich mit der Catering-Firma "art culinaire" selbständig.
Am Mittwoch sagte Englmeier, sich um die Pflege der Liegewiese und der Toiletten zu kümmern. Mit Sonnenuntergang will er seinen mobilen Oldtimer schließen. "Es muss wieder Ruhe einkehren", meint er, ein gutes Verhältnis zu den Anliegern ist ihm wichtig. Der Pachtvertrag läuft vorerst über ein Jahr. Denn der Gemeinderat weiß immer noch nicht, was mit dem kleinsten Badestrand in Wörthsee passieren soll, sagte Bürgermeisterin Christel Muggenthal.