Weßling:Weßling im Wandel

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In der Bürgerversammlung verdeutlicht Bürgermeister Michael Muther die anstehenden baulichen Veränderungen

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Bürgermeister Michael Muther hatte im Pfarrstadel viel zu erzählen. Dennoch war die Weßlinger Bürgerversammlung am Mittwochabend nicht so gut besucht wie in anderen Jahren, was daran liegen könnte, dass es derzeit in Weßling keine großen Streitthemen mehr gibt. Der Standort für die gemeinsame Schule ist entschieden, der Flugverkehr am Sonderflughafen hält sich in Grenzen, die Umfahrung wird gerade gebaut - alles Dinge, die in der Vergangenheit hitzige Debatten ausgelöst hatten. Für die etwa 60 Besucher gab es dennoch reichlich Stoff, wenn auch in kleineren Häppchen. Die Themenliste reichte vom Straßenbau über die Kinderbetreuung bis zur Neugestaltung des Bahnhofsbereichs.

Straßenbau

Die Trasse der Weßlinger Umfahrung wird demnächst zwischen Kreisel und Bahnbrücke eine erste Asphaltschicht erhalten. Fertig sind inzwischen die 42 Durchlässe für die Amphibien, man ist im Terminplan. Die Bahnbrücke wird an Ostern 2016 eingeschoben, Muther hofft, dass es ohne Komplikationen über die Bühne geht. Die Zuschüsse des Freistaats an die Gemeinde fließen, deshalb ist sich der Gemeindechef sicher, dass die 2,5 Millionen Euro, die Weßling als Darlehen für die Umfahrung aufgenommen hat, ausreichen werden. Bekanntlich muss Weßling finanziell in Vorleistung gehen. Gute Nachrichten hatte er für die Hochstadter: Die Ortsdurchfahrt von Oberpfaffenhofen Richtung Hochstadt wird am 26. November offen sein.

Soll spätestens 2017 verkehrsberuhigt sein und attraktiver aussehen: Die Weßlinger Hauptstraße. (Foto: Fuchs)

Kinderbetreuung

Noch immer gibt es personelle Engpässe bei der Kinderbetreuung. Wie Muther erläuterte, sollen aber zusätzliche Kinderbetreuerinnen eingestellt werden, man schaue sich gerade die Bewerbungen an. Grundsätzlich sei aber der Markt leer gefegt. Es gäbe aber Mitarbeiterinnen, die die Arbeitsstelle wechseln wollen. Um genügend Kindergartenplätze vorzuweisen, denkt die Gemeinde daran, die Sportgaststätte als Kindertagesstätte zu nutzen. Gespräche mit dem Landratsamt laufen, sagte Muther. Zudem könnte ein Anbau an die "Kleinen Strolche" Platz für zwei Gruppen schaffen.

Wohnraum

Die Sozialwohnungen in der Herbststraße sind fertig gestellt. Zwar räumte Muther ein, dass das Gebäude sehr massiv sei, wies aber auf den günstigen Wohnraum hin, der entstanden sei und dringend gebraucht werde. 188 Berechtigte gibt es im Landkreis. 15 sind nur zum Zuge gekommen. Neu ist die Idee der Gründung einer Weßlinger Wohnbaugenossenschaft. Dafür braucht es Interessenten und ein Grundstück. Wer eine Fläche habe, soll sich im Rathaus melden.

Neugestaltung Hauptstraße

Der Bau der Umfahrung läuft. Ende 2016 wird sie eingeweiht. Bis dahin muss die Weßlinger Ortsdurchfahrt, also die Hauptstraße, so umgestaltet sein, dass sie für den fließenden Verkehr unattraktiv ist. Für den gesamten Bereich wird es einen Ideen-Wettbewerb geben. 15 Planbüros beteiligen sich, das Preisgericht trifft sich im Februar. Die Entwürfe sollen aber auch den Weßlingern öffentlich gezeigt werden, so Muther. Der Rückbau der Straße ist ein Teil einer großen Gestaltungsinitiative im Rahmen des Städtebau-Förderungsprogramms. Ziel ist es, den Ortskern samt Bahnhofsbereich attraktiver zu gestalten, dazu gehören mehr Einkaufsmöglichkeiten, ein neuer Busbahnhof und eine verkehrsberuhigte Hauptstraße. Muther wünscht sich neben einem Lebensmittelmarkt auch ein Drogeriegeschäft. Deshalb lehnt die Gemeinde auch den Wunsch ab, auf dem Aldi-Parkplatz einen Drogeriemarkt zu zulassen. Der frühere Gemeinderat Klaus Rebhan bemängelte in diesem Zusammenhang den Zustand einiger Gebäude. Der "Tierladen" sei ästhetisch nicht mehr zu ertragen, ebenso so schlimm sei der Anstrich des Rathauses. Auch das marode Gebäude an der Einmündung Gautinger Straße sei eine Zumutung. Muther konnte für das Rathaus Verschönerungen versprechen: Ein neuer Anstrich ist geplant, allerdings müsse dieser mit dem Denkmalschutz abgesprochen sein.

Öffentlicher Nahverkehr

Im Dezember fährt der Bus stündlich zwischen Weßling und Starnberg. Zudem gibt es die Überlegung, einen Expressbus von Fürstenried-West über Gauting zum DLR einzurichten.

© SZ vom 20.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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