Weßling:Hilfe für die Helfer

Lesezeit: 1 min

Die Halle gilt als geeignete Unterkunft. Im Bild: Landrat Karl Roth und Bürgermeister Michael Muther (3.v.li.). (Foto: Nila Thiel)

Die Gemeinde Weßling bezahlt einen Ansprechpartner, der die Betreuung von Flüchtlingen koordinieren soll

Von Patrizia Steipe, Weßling

Die Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen in der Gemeinde Weßling ist ungebrochen. Trotzdem sind sich diejenigen, die sich um die Flüchtlinge kümmern, einig, dass die Betreuung auf Dauer von den Helfern alleine nicht zu stemmen sein wird. "Vor allem für reine Verwaltungstätigkeiten wurde in Gesprächen mit der Nachbarschaftshilfe Unterstützung für sehr notwendig erachtet", teilte Bürgermeister Michael Muther dem Gemeinderat mit. Statt des Systems "Buchbinder Wanninger" solle es in Weßling bald ein "schnelleres Miteinander" geben, versicherte der Rathauschef. Gegen eine Stimme beschloss der Gemeinderat deswegen, in der Verwaltung eine 450-Euro-Stelle zu schaffen für die Koordination der Flüchtlingsbetreuung. Der neue Mitarbeiter soll als zentraler Ansprechpartner eine Verbindung zwischen Gemeinde, Nachbarschaftshilfe und Flüchtlingen herstellen. Vom März an könnte die neue Hilfskraft ihre Arbeit beim Helferkreis aufnehmen. Zu den Voraussetzungen gehöre vor allem viel Motivation und die Bereitschaft, sich ohne Blick auf die Stechuhr zu engagieren. Von Landkreisseite oder Regierung gibt es für diese Stelle keine Zuschüsse. "Nur die Betreuung in den Unterkünften wird vom Landkreis übernommen", erklärt Muther.

Weniger begeistert war der Gemeinderat von der Mitteilung, dass das Landratsamtsamt die Weßlinger Sporthalle in seinen Evakuierungsplan für die Flüchtlingsunterkunft in Gilching aufgenommen hat. Falls die Gilchinger Behelfsunterkünfte in der Sport- und der Traglufthalle wegen Brand, Sturm oder Schneelast unbenutzbar werden sollten, sollen die Menschen nach Weßling ausquartiert werden. Dort sollen dann Feldbetten aufgestellt werden. Sportreferent Günther Wieczorek fand, dass Weßling seinen Part bereits geleistet habe, indem die Gemeinde im vergangenen Jahr ihre Sporthalle zur Verfügung gestellt hatte. "Die Gilchinger haben in der Gemeinde mehrere Hallen als wir", erklärte er. Am Beschluss des Landratsamts gibt es jedoch nichts zu rütteln. "Wir müssen uns solidarisch zeigen, so wenig es uns schmecken mag", erklärte Bürgermeister Muther. Der Katastrophenplan stand nicht zur Abstimmung, ihn sollten die Gemeinderäte lediglich zur Kenntnis nehmen. Typischer Fall von "par ordre du mufti", grollte es in den Bänken.

© SZ vom 30.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: