Tutzing:Wanner sieht sich im Recht

Kurioser Streit um Gehweg geht in die nächste Runde

Es geht um den Teil eines Grundstücks an der Oskar-Schüler-Straße in Tutzing, das der Ehefrau des ehemaligen Tutzinger Bürgermeisters Stephan Wanner gehört. Im Ort ist es als "Gehweg-Grundstück" bekannt, denn die Gemeinde will dort einen Gehweg bauen. Ein Vorhaben, das Wanner als juristischer Vertreter seiner Ehefrau verhindern will, denn - das ist einer seiner Gründe - das Bayerische Straßen- und Wegerecht schreibe nirgendwo vor, "dass Gemeindestraßen zwei Gehwege haben müssen". Besonders erbost ist Wanner über den Kaufpreis, den die Gemeinde ihm angeboten hatte. In einer Mitteilung, die Wanner am Freitagnachmittag an die Presse herausgab, ist von 2600 Euro die Rede.

Er führt nun eine Expertise des Gutachterausschusses im Landkreis Starnberg ins Feld; darin werde der Wert der Fläche mit rund 60 000 Euro beziffert. "Das Landratsamt hat dieses Gutachten in dem von der Gemeinde Tutzing angezettelten Enteignungsverfahren korrekt von einer staatlichen Stelle erarbeiten lassen", schreibt Wanner. Damit sei nun "die Gemeinde eindrucksvoll widerlegt". Wie es in dem Streit weitergeht, ist offen. Die Gemeinde ist der Ansicht, dass es sich bei dem Grundstück um einen seit mehr als 50 Jahre öffentlich genutzten Weg handelt, den Wanner widerrechtlich sperrt.

Laut Amtsblatt des Landkreises Starnberg wird am Freitag, 29. September, über die von der Gemeinde Tutzing angestrebte Enteignung im Landratsamt nichtöffentlich verhandelt.

© SZ vom 02.09.2017 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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