Tutzing:Tutzinger Asyl

New York Times greift Fall auf

Dass die New York Times, einer der wichtigsten amerikanischen Tageszeitungen mit einer Auflage von mehr als einer Million Exemplare wochentags, sich mit Tutzing befasst, ist eher unwahrscheinlich. Die Welt ist schließlich groß, und Tutzing doch sehr klein. Nun ist der Fall trotzdem eingetreten: Unter dem Titel "Rift forms in Germany over Asylum" (Das deutsche Asyl-Zerwürfnis) berichtet die Zeitung über die auch in der Seegemeinde geübte Praxis, der Gerechtigkeit nachzuhelfen: Pfarrer Peter Brummer und seine Kirche St. Joseph beherbergen seit Januar zwei afghanische Flüchtlinge, um sie vor der Abschiebung zu bewahren (die SZ berichtete). Der Hintergrund: Wer es schafft, ein halbes Jahr in Deutschland zu bleiben, kann Asyl beanspruchen, unabhängig davon, über welche Länder er in die EU geflüchtet ist. Brummer hatte das stille Asyl nach der Äußerung von Innenminister Thomas de Maizières, dass sich die Kirche nicht über das Gesetz stellen dürfe, öffentlich gemacht. Aus Sicht der Times ist das ruhige Tutzing damit auch zur Kulisse geworden für die erbitterte Debatte zwischen der deutschen Regierung und ihren katholischen und evangelischen Kirchen über das Schicksal Hunderter Migranten, die sie beschützen. Der ausführliche Bericht ist mit Fotos von Brummer, den Asylsuchenden und der Kirche St. Joseph bebildert.

© SZ vom 13.05.2015 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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