Tutzing:Tee-Zeremonie und Ohrenschmaus

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Brigitte Grande ist Kulturreferentin der Gemeinde Tutzing. Auch heuer hat sie mit Ehrenamtlichen das Programm der Kulturtage zusammengestellt. (Foto: Arlet Ulfers)

Tutzing lädt zur Kulturnacht an zwölf Spielorten mit 17 Bühnen unter dem Motto "Kultur aus aller Welt"

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Und wenn man noch so gut organisiert ist - alle 25 Events der diesjährigen Tutzinger Kulturnacht am 21. Oktober wird man einfach nicht besuchen können. Da heißt es, eine Auswahl zu treffen. Denn die 13. Kulturnacht ist an jenem Freitag von 17 Uhr bis Mitternacht gespickt mit Sehens- und Hörenswertem. An zwölf Spielorten mit 17 Bühnen präsentieren Kulturschaffende Theater, Literatur, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und zum ersten Mal auch einen Nachtfilm. Das Team um Kulturreferentin Brigitte Grande legt sich mächtig ins Zeug, um das Publikum für eine Nacht in der Seegemeinde mit "Kultur aus aller Welt" zu beglücken.

"In Tutzing leben viele Menschen, die aus aller Welt hierher gekommen sind, wegen diversen familiären oder beruflichen Gründen, nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtlinge aus osteuropäischen Gebieten bis hin zur Flüchtlingswelle der vergangenen Monate. Und alle haben ihre Kultur mitgebracht und Westufer des Starnberger Sees damit bereichert, skizziert Grande den weltoffenen Gedanken, der hinter dem diesjährigen Motto der Kulturnacht steht. Sie spricht von den begeisterten Schülern, die sich beteiligen, von internationalen Künstlern, die sich Tutzing verbunden fühlen, von Flüchtlingen, die in der Mitte Tutzings angekommen seien, und von engagierten Vereinen und Einrichtungen.

Nach der Eröffnung um 17 Uhr im Rathaus lädt Bürgermeister Rudolf Krug zur Vernissage der Ausstellung "Kultur in Tutzing". Sie ist eine Kooperation des Rotary Clubs mit dem Ökumenischen Helferkreis und der Fotogruppe Traubing. Einer japanischen Teezeremonie mit dem Zen-Meister Werner Engelhardt kann man in der Franziskuskapelle des Roncalihauses beiwohnen. Zum "bairisch-kulinarischen Ohrenschmaus" öffnet die Grund- und Mittelschule in der Gemeinde ihre Türen, mit den Gildebläsern und "Gschicht'n vom See meet bayerischen Tapas". Tutzinger aus dem Senegal, dem Münchner Umland und vom Bodensee laden unter der Leitung von Christine Adler zur Musikrevue "HeimatGesichter" ins evangelische Gemeindehaus.

St. Joseph ist der Raum für ein Konzert mit Werken für Geige (Walter Schreiber), Cello (Joanna Sachryn) und Orgel (Helene von Rechenberg). Schüler des Seminars "Kulturmanagement" gestalten mit Margit Kleber das Bistro "Brot und Wein und was man sonst so zum Leben braucht" im Gymnasium. In der Politischen Akademie wird die Fotoausstellung "Leben auf der Flucht" von Mirco Keilberth und Oliver Rolofs eröffnet. Die Evangelische Akademie öffnet eine Tagung und Ausstellung am Kulturnacht-Freitag für alle Interessierten. Es geht um Franz Marc und sein berühmtes Bild "Kämpfende Formen". Cathrin Klingsöhr-Leroy und Stefan Hirsch sprechen zum 100. Todestag des Künstlers und über das Bild. Anschließend gibt's Jazzmusik und Geselligkeit in den Salons.

Das Ortsmuseum beteiligt sich an der Nacht mit einer Sonderausstellung "Stoff aus Tutzing" über die Bayerischen Textilwerke. Zu ganz später Stunde, um 23 Uhr, zeigt schließlich das Kurtheater den Film "Kinshasa Symphony" - 200 schwarze Musiker proben wochenlang unter freiem Himmel Beethovens 9. Sinfonie. Bei dem einzigen Konzert fällt dann auch noch der Strom aus. Dennoch wird es ein großer Erfolg. Wie wohl auch die Kulturnacht, in der meist Hunderte in der Gemeinde unterwegs sind.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Der sechsseitige Flyer liegt im Tutzinger Rathaus, in Kultur- und Bildungseinrichtungen, Geschäften und der Gästeinformation. Weitere Informationen unter www.tutzing.de.

© SZ vom 06.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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