Tutzing:"Polizeiruf 110" als DDR-Geschichte

Politische Akademie analysiert die Serie aus wissenschaftlicher Sicht

Das ist eine Annäherung an die Geschichte aus einem ganz besonderen Blickwinkel: Wie es um die DDR zwischen 1971 und 1991 bestellt war, will die Akademie für Politische Bildung mit der Krimiserie "Polizeiruf 110" erhellen. Arbeitsbummelei und Alkoholismus, Wohnungsnot, Mangelwirtschaft und äußerst laxer Umgang mit Volkseigentum - diese Realitätsnähe zeichnete die Krimireihe aus. Das war auch von der DDR-Staatsführung so gewollt. Denn neben Spannung und Unterhaltung sollte die Serie auch der Aufklärung über Verbrechensbekämpfung und -verhütung dienen. Der Blick durchs Schlüsselloch des "Polizeiruf 110"auf Politik und Gesellschaft der DDR ist bislang wissenschaftlich kaum auf Interesse gestoßen. Die Tagung am Freitag, 6., und Samstag, 7. November, ist daher nicht nur für Polizeiruf-Fans attraktiv. Es gibt einen Vergleich mit dem "Tatort" als Spiegel der Gesellschaft, eine Ärztin referiert über die Stigmatisierung psychisch Kranker im Polizeiruf und in einem Zeitzeugengespräch werden der frühere Dramaturg und die Schauspielerin Sigrid Göhler erwartet, die Leutnant Vera Arndt spielte. Nähere Informationen stehen unter www.apb-tutzing.de. Anmeldung wird erbeten bis 3. November.

© SZ vom 30.10.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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