Tutzing:Neue Einrichtung für Demenzkranke

Landkreis gewährt für Tagespflege in Tutzing Darlehen über eine Viertelmillion Euro

Die Zahl der Senioren steigt rasant im Fünfseenland, und damit auch die Zahl der Demenzkranken. Nach Prognosen des Landkreises sollen in 13 Jahren etwa 3500 Menschen diese Diagnose gestellt bekommen haben. Angehörige, die die Kranken pflegen, müssen sie praktisch Rund-um-die-Uhr betreuen. Um sie wenigstens an einzelnen Tagen ein paar Stunden zu entlasten, gibt es Tagespflegeeinrichtungen. Doch das Angebot im Landkreis Starnberg ist sehr mager. Derzeit gibt es gerade mal 36 Plätze in Starnberg, Gilching, Weßling und Inning. Bis vor fünf Jahren gab es auch in Seefeld eine Einrichtung, doch die hat zugemacht. Derzeit baut die katholische Pfarrkirchenstiftung St. Joseph in Tutzing eine neue Tagespflege. 16 Demenzkranke sollen dort betreut werden, wenn der Bau fertig ist. Der Landkreis will das Vorhaben mit etwa 260 000 Euro bezuschussen. Das hat der Kreisausschuss am Donnerstag beschlossen.

Auf 265 Quadratmetern soll im Erdgeschoss ein großer Aufenthaltsraum entstehen, indem die Senioren gemeinsam etwas machen können. Er ist das Herz der Tagespflege. Man kann sogar auf die Terrasse heraustreten. Geplant sind auch zwei Schlaf- und ein Ruheraum, sowie eine Küche. Für die Leitung gibt es einen Besprechungsraum, in den sie sich zurückziehen kann, um beispielsweise Angehörige zu beraten. Die Ambulante Krankenpflege Tutzing soll das Haus betreiben.

Schon jetzt hat der Landkreis einen etwa doppelt so hohen Bedarf an Tagespflegeplätzen, als er zu bieten hat. Der Zuschuss des Landkreises soll in Form eines Zins- und tilgungsfreien Darlehens gewährt werden, das eine Laufzeit von 30 Jahren hat. Dafür sollen in der Einrichtung vorrangig Landkreisbürger aufgenommen werden.

© SZ vom 09.07.2016 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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