Tutzing:Mieter zahlen für Staudenknöterich

In einer Anlage des Verbands Wohnen an der Bräuhausstraße in Tutzing soll eine weitere Ausbreitung des Staudenknöterichs verhindert werden. Dies kommt die Mieter teuer zu stehen. Die Kosten werden auf etwa 100 Euro pro 50 Quadratmeter Wohnfläche im Jahr geschätzt. Der Umweltausschuss des Tutzinger Gemeinderats hat ausführlich darüber diskutiert. "Ich kann nur schmunzeln, mit welchen Themen wir uns da beschäftigen", bemängelte Thomas von Mitschke-Collande (Grüne), der meint, dass die Unkrautbekämpfung in einer Anlage kein Thema von öffentlichem Belang sei und daher nicht in den Ausschuss gehöre. Doch Bürgermeister Rudolf Krug wies darauf hin, dass die Gemeinde auch Mieter in dieser Anlage sei. Und es sei rechtens, die Kosten umzulegen. Die Mieter einzubeziehen, sei ein Entgegenkommen des Verbands. Die Gemeinde müsste für die gemietete Wohnung anteilig 107 Euro zahlen. Und alleine darüber hatte der Ausschuss zu entscheiden.

Laut der zuständigen Mitarbeiterin der Verwaltung, Imme-Susanne Thüring, hat sich der Knöterich auf der Nordseite des Geländes massiv ausgebreitet. Eine Bekämpfung ist nach ihren Angaben äußerst schwierig und sehr arbeitsintensiv, was die Kosten in die Höhe treibt. Ebenso wie Renate Geiger (CSU) kritisierten mehrere Ratskollegen die hohen Kosten vor dem Hintergrund, dass in der Anlage meist Menschen wohnen, deren Einkommen nicht gerade üppig ist. Die zusätzlichen Zahlungen würden sie empfindlich treffen. Geiger bezeichnete es daher als "unverfroren", die Kosten einfach auf die Mieter umzulegen, da sie für die Ausbreitung nicht verantwortlich seien. Letztendlich wurden die Kosten mehrheitlich abgesegnet mit der Auflage, einen Pflanzplan zu erstellen.

© SZ vom 09.07.2016 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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