Tutzing:Legionellen im Leitungssystem

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Evangelische Akademie muss ihre Anlagen sanieren

Für einwandfreies Trinkwasser aus den Hähnen zu sorgen, stellt die Verantwortlichen in der Evangelischen Akademie Tutzing vor ein Dauerproblem. Gesetzlich vorgeschriebene Proben haben ergeben, dass nach der Novellierung der Trinkwasserverordnung der zulässige Wert für Legionellen im Schloss überschritten worden war. In der Verordnung waren die Grenzwerte 2011 gesenkt worden. Tagungsgäste finden auf ihren Zimmern ein Schreiben von Akademiedirektor Udo Hahn vor. Darin teilt er mit, dass bei der letzten großen Renovierung des Hauses in den 1990er Jahren das Leitungssystem noch für gut befunden worden sei. Die neue Verordnung erfordere jedoch Umbaumaßnahmen. Bis dahin würden alle Wasserhähne und Duschen mit Filtern ausgestattet. Damit entspreche "das Trinkwasser weiterhin den geltenden Qualitätsanforderungen". Die Filter würden alle vier Wochen ausgetauscht, wie Hahn der SZ versicherte. Das lasse sich die Evangelische Kirche als Träger der Liegenschaft im Jahr rund 150 000 Euro kosten. "Wir versuchen damit, die maximal mögliche Sicherheit zu gewährleisten", unterstreicht der Direktor. Das ist schon von der Haftung her wichtig, die die neue Verordnung von Einrichtungen wie der Akademie auf natürliche Personen überträgt. Von einem Krankheitsfall ist Hahn in seiner vierjährigen Amtszeit aber nichts bekannt geworden.

Die Ursache für Probleme in der Akademie mit Wasserbakterien wie Legionellen sind nach Auskunft des Landeskirchenamtes vielfältig: "Die eingeschalteten Ingenieure machen im Wesentlichen die früher üblicherweise überdimensionierten Rohrleitungen und umbaubedingte Stagnationsleitungen, also Totleitungen, verantwortlich", so ein Sprecher. Wann und wie das Leitungssystem saniert werde und wie teuer das kommt ist noch unklar. "Gerade wegen der komplexen Anlagentechnik in den historischen Gebäuden der Akademie ist eine sehr sorgfältige Planung für eine dauerhafte Abhilfe erforderlich", heißt es von offizieller Seite. Solange will man sich mit den Sterilfiltern behelfen. Chemische Mittel oder eine thermische Behandlung werden ausgeschlossen.

© SZ vom 09.12.2015 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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